Dienstag, 2. Dezember 2014

Super Deluxe Sleipnir

Verschwörungstheorien, die meist nicht allzu viel mit Verschwörungen zu haben - das gibt es dienstags. Im Grunde sind wir mittlerweile mehr wie kleine Kinder, die versuchen aus den verschiedensten Zutaten einen Kuchen zu backen. Und ich rede da nicht von Eiern, Schmalz oder Safran; nein, richtige Kinderkuchenexperimente enthalten Regenwürmer, Dreck, zermatschte Insekten und eine mit Sorgfalt abgezählte Menge an Gänseblümchen-Blütenblättern. Ich spreche aus Erfahrung.

Wer noch mehr übers Kuchenbacken lernen will, bevor wir den Ofen anschmeißen, kann hier eine kurze Anleitung ansehen: Verschwörungstheorie-Dienstag.

Verschwörungstheorie Nummer 1:

Es ist schon eine Weile her, seitdem der letzte Verschwörungstheorie-Dienstag stattgefunden hat, am meisten vermisst habt ihr wahrscheinlich....
 

...http://de.wikipedia.org/wiki/Sleipnir.

Da stimme ich euch zu; das achtbeinige Götterpferd ist eindeutig auch für mich das, was mir am meisten am VT-Dienstag gefehlt hat. Schnell an Land, im Wasser und in der Luft - warum ist dieses Sleipnir nicht längst in Massenproduktion? Ich werde demnächst mal versuchen, Odin das Patent abzukaufen. Um Business Sleipnir Deluxeaber wirklich zum Millionenerfolg zu machen, müssen wir noch ein kleines Accessoire hinzufügen, um Sleipnir zu einem einzigartigen Erlebnis zu machen...

...einen http://de.wikipedia.org/wiki/Kühlturm.

So ein Hightech-Gerät läuft schnell heiß und wer will sich beim Reiten schon den Hintern verbrennen? Ich würde nicht so weit gehen, zu behaupten, das wolle keiner, aber mit Sicherheit mögen das nicht besonders viele Leute. Mit dem eingebauten Kühlturm wird es beim neuem Business Sleipnir Deluxekeine derartigen Probleme mehr geben. Kühl geritten mit kühlem Hintern - coole Sache.


Bestellt jetzt sofort und bekommt einen zweiten Kühlturm gratis mit dazu!

Verschwörungstheorie Nummer 2:

Da ich ganz schön aus der Übung bin, hat es ziemlich lang gedauert, bis Sleipnir fertig war. Bitte entschuldigt daher, dass es heute nur ein Bild gibt. Ist aber auch ganz egal, denn die folgende Story kommt ganz ohne Bilder aus. Es geht dabei um...

... http://de.wikipedia.org/wiki/Verformung.

Verformen kann sich so gut wie alles. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass sich das Folgende verformt...

... der http://de.wikipedia.org/wiki/Gefrierfleischschneider.

Nein, Moment! Da habe ich mich vertan, natürlich verformt sich der Gefrierfleischschneider nicht. Stattdessen verformt er alles auf mehr oder weniger unangenehme Weise, dass ihm zugeführt wird. So weit noch kein Mysterium. Was aber passiert, wenn wir dieses eine ganz spezielle Ding in den Gefrierfleischschneider stecken?

... die http://de.wikipedia.org/wiki/Landesfarben. 

Wenn man den Vorurteilen glauben schenken kann, entstehen Kartoffeln und Würste, wenn man die deutschen Landesfarben reinsteckt. Italien sorgt für Spaghetti und Pizza, Frankreich spuckt Baguettes und Froschschenkel aus, China ein paar Tonnen Reis. Können Vorurteile etwa den Welthunger lösen? Ich glaube, wir sind da auf einer ganz heißen Spur. 
Zuallererst müssen wir aber herausfinden, wieso zum Teufel der Gefrierfleischschneider eine eigene Wikipedia-Seite hat.

Ich muss sagen, manchmal verläuft der Verschwörungstheorie-Dienstag schon ein wenig unerwartet. Aber was soll man machen, so läuft das mit dem Zufall eben. 

In diesem Sinne: Lasst die Finger von Vorurteilen, versucht ein wenig Ordnung in euer Leben zu bringen, damit ihr nicht so viel dem Zufall überlassen müsst und verbrennt euch nicht den Hintern, wenn ihr reitet.

Schöne Schlussworte: "Zufall: manchmal Einfall, selten Glücksfall, öfter Reinfall." - Fritz Vahle

Montag, 1. Dezember 2014

Wie der Igel aus dem Laubhaufen

Traditionell benutzt man ja die Redewendung "wie ein Phönix aus der Asche", wenn etwas Totgeglaubtes zurückkehrt, da diese mythischen Vogelwesen, der Sage nach, genau das tun: Wenn sie sterben, gehen sie in Flammen auf und erheben sich später aus der Asche ihres verbrannten Körpers wieder zu neuem Leben.

Doch ich habe nicht das Gefühl, dass das für mich die passende Metapher ist. Ich bin nie wirklich gestorben. Vielmehr habe ich mich versteckt, habe mich in meinem Laubhaufen verkrochen und mich nicht mehr gerührt, bis jeder vergessen hat, dass es mich überhaupt gibt. Ich kann nur von Glück reden, dass ich nicht wirklich ein Igel bin; mein schlechtes Zeitgefühl hat den Winterschlaf zu einem Herbstschlaf gemacht und jetzt wache ich gerade wieder auf, wenn es beginnt kälter zu werden. Das Igeldasein ist nicht so einfach, wie man denkt.

Das RW-Montag-Dasein dagegen ist leicht. Unter den Strich unter der Rechnung springen, drei Wörter besprechen und fertig.




Die drei heutigen Kandidaten sind: Hagelkorn, Praktik und etwas im Auge haben.

Ein Hagelkorn im Auge zu haben, ist noch schlimmer als ein Gerstenkorn. Oder ist es das? Ich übe die Praktik bei Hagel nicht in den Himmel zu schauen, daher ist mir das noch nie passiert. Ironischerweise behalte ich Hagelkörne aber gerne im Auge, weil ich es interessant finde, diesem Wetterschauspiel zuzuschauen. Theoretisch stelle ich es mir wunderbar vor, durch einen Hagelschauer zu laufen, praktisch ist das aber nicht ganz so schön. Generell ist es aber gute Praktik, immer soviel im Auge zu behalten wie möglich.

Hagelkorn. Hagel ist in meinen Augen richtig geiles Wetter. Es hat einfach soetwas Mächtiges. Härter als Schnee, schneller als Regen, faszinierender als Regenbögen. Okay das ist vielleicht übertrieben, aber cool ist es trotzdem. Mit Mathekünsten wie meinen, scheint es vollkommen willkürlich und unberechenbar, in welche Richtung jedes einzelne Hagelkorn vom Boden abspringen wird. Und dann die Geräusche erst. Wenn er noch den Geruch von Regen hätte und nicht gelegentlich Häuser und Autos zerstören würde, dann würde ich mir das ganze Jahr über Hagel wünschen. Das ist das Blöde an Hagelstürmen. Je cooler und größer die Hagelkörner werden, desto gefährlicher werden sie auch. Das müsste nun wirklich nicht sein, was hat sich die Natur nur dabei gedacht? Und warum heißt es eigentlich Korn? Warum nicht Hagelkies? Hagelsteine? Hagelzapfen? Wenn ich so recht überlege, weiß ich nicht mal so genau, was eigentlich ein Korn ist. Maiskorn kenne ich noch. Aber so ähnlich sehen sich Hagel- und Maiskorn jetzt eigentlich nicht. Die Form vielleicht einigermaßen, aber soweit ich weiß wächst Hagel nicht an irgendwelchen Eiskolben und fällt dann nach und nach ab. Und Maiskörner sind nichts Verfestigtes, was normalerweise flüssig ist. Irgendwas muss ich übersehen, was die beiden gemeinsam haben. Habt ihr vielleicht eine Ahnung?

Praktik. Das Wort benutze ich so gut wie nie. Praktikant vielleicht, praktizieren möglicherweise am Klugscheißer-Donnerstag, aber schlicht Praktik? Und dann gibt es da auch noch Theorie und Praxis, aber ist das überhaupt dasselbe wie Praktik? Selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, immerhin kann ich da mehr zu sagen. Meistens ist mir die Theorie lieber, einfach weil sie mir leichter fällt als die Praxis. Ich habe mir schon so einige tolle Pläne ausgedacht, die bei der schlussendlichen Ausführung vollkommen versagt haben. Die Frage ist nur, ob der Fehler dann eigentlich tatsächlich bei der Praxis oder doch bei der Theorie zu finden ist. Ich meine, wenn man sich einen perfekten Plan oder eine Theorie erarbeitet, dann sollte das Ergebnis doch genau so aussehen, wie man es sich ausgemalt hat. Falls nicht, dann war die Theorie wohl doch nicht so gut. Andererseits kann man aber auch bei der Praxis schlecht sein, wenn man sich bei der Ausführung nicht an alle Bedingungen und Parameter hält. Ich glaube fast, dass ich in beiden durchschnittlich ziemlich schlecht abschneiden würde. Immerhin gibt es keinen nationalen Theorie- und Praxistest, den man bestehen muss, um einen Job zu kriegen oder sowas. Ich kann also gemählich in meinem eigenen Tempo versuchen mich zu verbessern. Das steht nämlich außer Frage - je besser man in Theorie und Praxis ist, desto besser.

Etwas im Auge haben. Irgendwas hat man doch immer im Auge. Und ich rede nicht von Tränen oder Kontaktlinsen. Die Platzierung des Lieblings-Sportteams, den Beziehungsstatus des heimlichen Schwarms, die aktuellen Preise eines begehrten Produktes, die (beruflichen) Laufbahnen der Freunde, den Veröffentlichungstermin der Fortsetzung des Lieblingsfilmes, das trotz steter Bemühungen immer noch unzufriedenstellende Spiegelbild. Im Grunde alles, von dem man Veränderungen erwartet. Irgendeine Veränderung wünscht man sich doch immer im Leben, manchmal kann man selbst für diese Veränderung sorgen und manchmal hat man eben keinen Einfluss darauf. Die logische Schlussfolgerung ist, dass man den Dingen, die man selbst verändern kann, eine höhere Priorität einräumen sollte. Es ist absolut möglich, 5 Stunden des Tages damit zu verbringen, den Computer oder das Handy im Sekundentakt aktualisieren zu lassen, damit man jede Veränderung irgendeines Live-Events mitbekommt. Das kann spannend sein, letztendlich verändert es aber nichts am Ergebnis. Dasselbe wäre passiert, wenn man nur alle 10 Minuten, jede Stunde oder jeden Tag nachgeguckt hätte. Das kann eine echt fiese Zeitfalle sein. Wenn man stattdessen irgendetwas trainiert, sei es Yoga oder Schönschreiben, dann wird man mit jeder Sekunde ein kleines bisschen besser. Das hat mittlerweile aber nahezu nichts mehr mit etwas im Auge haben zu tun, also mache ich hier lieber Schluss, bevor ich noch weiter abschweife.

An dieser Stelle würde ich euch ja gerne sagen, dass ihr auch meinen Blog in Zukunft wieder im Auge haben solltet, aber wir wissen alle, wie diese Versprechen in der Vergangenheit geendet haben. Ich würde euch raten, einmal pro Woche kurz vorbeizuschauen, im Idealfall habt ihr dann vier Beiträge zu lesen und im Worst-Case-Szenario (gibt es da ein gutes deutsches Wort für?) habt ihr nur ein paar Sekunden verschwendet.

In diesem Sinne: habt Spaß, esst was Schönes auf dem Weihnachtsmarkt und putzt schon mal eure Stiefel für den Nikolaustag.

Schöne Schlussworte: "Es gibt Diebe, die von den Gesetzen nicht bestraft werden, obwohl sie dem Menschen das Kostbarste stehlen: die Zeit." - Napoleon Bonaparte 

Dienstag, 16. September 2014

Inflation macht Spaß

Da bin ich wieder. Ich will es schließlich mal wieder auf mehr als 5 Beiträge pro Monat schaffen. Nur den Story-Samstag habe ich mal wieder übersprungen. Irgendwie habe ich mich da verfahren - zu 50 % weiß ich, wie es weiter gehen soll, leider ist das nicht genug. Ich weiß nicht, ob ich einfach eine neue Geschichte anfangen soll, die alte schnell und abrupt enden lassen soll oder doch nochmal ein wenig nachdenke und sie so lang verlaufen lasse, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Schwierig.

Ist jetzt auch egal, RW-Montag ist dran. Wenn ihr wissen wollt, worum es dabei geht, könnt ihr oben mit der Maus über Was ist das alles hier fahren, dann öffnet sich ein Dropdown-Menü und ihr könnt auf RW-Montag klicken. Oder ihr nehmt einfach diesen Direktlink.

Und für diejenigen, die schon wissen, was abgeht oder einfach losstarten wollen, ab mit uns unter den Strich unter der Rechnung.


Die Los-Trommel rotiert und spuckt aus:

Griechisch, Ureinwohner, zentralstes.

Die zentralsten Ureinwohner Griechenlands sind die Pleitegeier. Lange hielt man sie für ausgestorben, doch jetzt strömen sie aus der Mitte des Landes hevor und verteilen sich in alle Ecken.
Die Ureinwohner Deutschlands sind ebenfalls in alle Ecken der Welt gereist. Eines aber vereint sie alle. Ihr zentralstes Lieblingsessen ist griechisch. Wo immer Deutsche Ureinwohner zusammentreffen, essen sie Gyros, Cevapcici und Tzatziki. Bockwurst und Kartoffelsalat sind da selbstverständlich nur sekundär.

Griechisch. Ich weiß so gut wie nichts über Griechenland. Weder über das Essen, die Ökonomie oder auch das Land an sich. Ich hab bisher auch nur einen Halb-Griechen kennengelernt. Der war ganz okay. Aber auch wenn ich nichts über das Land weiß, bin ich trotzdem interessiert, wie es mit Griechenland weitergehen wird, nach all dem Rummel um Insolvenz, Streiks und Finanzierungen. Vielleicht kann man ja noch etwas daraus lernen - ob sie es jetzt schaffen, sich aus dem Schlamassel zu retten oder nicht. 
Es macht mir immer Spaß, zu gucken, wie sich Dinge, mit denen ich mal zu tun hatte, so entwickeln. Seit ich aus Ghana zurück bin, hat die Inflation der Landeswährung schon wieder fast um unglaubliche 50 % zugenommen. Ich glaube einen anderen Volunteer gab es damals sogar, der sich für ein volles Jahr verpflichtet hatte. Da kann ich für ihn nur hoffen, dass er nicht all sein Geld sofort umgetauscht hat. 
Das ist wirklich Wahnsinn. Allein in den 4 Monaten als ich da war, musste ich dreimal miterleben, wie der Streichkäse teurer wurde und zweimal, wie sich die Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel in die Höhe geschoben haben. Ich sage euch, Inflation ist kein Spaß. Zumindest nicht für die Betroffenen. Als Außenstehender hat es schon irgendwie einen gewissen humoristischen Wert, mitanzusehen wie die Währung aus Zimbabwe oder auch die alte deutsche Papiermark teilweise wöchentlich und in Einzelfällen auch täglich die Hälfte ihres Wertes verloren haben. Stellt euch vor, ihr müsst noch dringend neue Milch kaufen, doch es ist schon spät am Abend und ihr habt eigentlich keine Lust mehr. Entweder ihr müht euch doch noch zum Supermarkt oder ihr müsst am nächsten Tag statt einem, zwei Euro bezahlen. Und falls ihr am nächsten Tag auch nicht zum einkaufen kommen solltet, müsstet ihr schon vier Euro zahlen. Einen Monat später geht ihr wieder einkaufen und guckt auf das Preisschild der Milch: 2.000.000.000 Euro - was für ein Schnäppchen!

Ureinwohner. Wenn ich das Wort Ureinwohner höre, denke ich an lendenschurz-tragende, speer-werfende, wilde Menschen. Heutzutage muss diese Definierung zwar nicht mehr unbedingt auf alle Ureinwohner zutreffen, aber ich gehe trotzdem von diesem Szenario aus. Und was soll ich sagen, ich finde es ziemlich cool. Menschen, die bis heute ohne Technik und anderes modernes Zeug überlebt haben. Respekt. Ich frage mich nur, was sich bei ihnen stattdessen entwickelt hat. Es kann ja nicht sein, dass sie sich tausende Jahre überhaupt nicht entwickelt haben, während wir mittlerweile mit Raketen ins All schießen. Oder doch? Ich meine, vielleicht können sie Fleisch schneller zerkleinern, als der weltbeste Koch. Vielleicht können sie innerhalb von Sekunden auf einen Baum klettern. Vielleicht würden sie den ersten Platz in einem Ultra-Marathon belegen. Und vielleicht auch nicht. Vielleicht sind sie nur durchschnittliche Jäger, kennen keine speziellen Tricks und leben einfach ihr Leben. Ohne Fortschritt. Einziges Ziel: Fortpflanzung und Überleben sichern. Aber das wäre so komisch. Das klingt nach Tieren, aber nicht nach Menschen. Okay, okay, wir sind ja eigentlich auch Tiere, aber haben Menschen nicht einen größeren Drang, sich weiterzuentwickeln als die restlichen Tiere? Wieso sollten wir es sonst hierhin geschafft haben, aber Delfine, Raben, Affen und sämtliche anderen intelligenten Tiere nicht? Wie würde die Welt aussehen, wenn wir alle noch immer keulen-schwingende Barbaren wären? Würde es mehr oder weniger Kriege geben? Wie viele Sprachen gäbe es? Wären wir generell glücklicher oder besorgter? Würde sich irgendeine Tierart so vermehren, dass sie uns und anderen Lebewesen den Lebensraum wegnimmt oder würde der Lauf der Natur dafür sorgen, dass so etwas nicht passieren könnte? Wenn ich all das in meinen Überlegungen berücksichtige, kann ich nur eins mit Sicherheit sagen: Ich bin froh, dass wir da sind, wo wir sind.

Zentralstes. Was hat sich der Zufallsgenerator dabei nur gedacht? Wie oft benutzt man dieses Wort denn? Das Zentralste heißt soviel wie das Mittigste und das ist sowas wie das Einzigste - es sollte gar nicht existieren. Mitte ist Mitte, da geht nicht mehr und nicht weniger. 
Das Zentralste in meinem Leben ist irgendwo zwischen anderen Menschen und mir selbst. Mein Lebensziel ist, anderen Menschen zu helfen, ich will aber auch selbst Spaß haben. Meine zentralste Lieblingsfarbe ist wahrscheinlich schwarz. Zentral in einem erdachten Kreis aus allen Farben liegen Farben wie grün, blau und weiß. Ganz hinten tummeln sich pink, türkis und beige, aber in der Mitte, die zentralste aller Farben, ist für mich schwarz. Ganz für sich allein oder zur Verstärkung und Hervorhebung anderer Farben, es ist für mich die stärkste, aussagekräftigste Farbe. Aber nur wenn alle anderen Farben auch im Spiel sind. Wenn alles schwarz wäre, dann wäre das offensichtlich nicht so toll. Dann gäbe es nichts zum Hervorheben und verstärken und aussagekräftig, wenn sie die einzige Farbe wäre, wäre sie selbstverständlich auch nicht mehr. Also an dieser Stelle danke an türkis und Co., auch wenn ihr nicht meine zentralsten Lieblingsfarben seid, ich bin froh, dass es euch gibt.

Puh, das waren mal wieder unerwartet außergewöhnliche Wörter. Wenn ihr es doof findet, dass der Zufallsgenerator solch ungebräuchliche Wörter ausgibt, dann bestimmt doch einfach selbst, was nächsten RW-Montag für Wörter dran kommen sollen. Schreibt dazu einfach ein Kommentar und sagt mir, welche drei Wörter ich mit mir selbst diskutieren soll. Ich freue mich schon auf eure Kommentare!

Schöne Schlussworte: "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford
/x/details.png

Donnerstag, 11. September 2014

Der Apologet entschuldigt sich nicht

Vor 156 Stunden habe ich darüber geredet, dass ich ebenso viel Nützliches wie Sinnloses tun wollte. Nach meiner Rechnung muss ich nun also nur noch knapp 155 Stunden Nützliches nachholen.

Was könnte da besser taugen (sich dazu eignen, dazu gebrauchbar sein), um die erste Stunde abzuarbeiten, als ein Klugscheißer-Donnerstag? Als ob es nicht schon genug Irregularität (Unregelmäßigkeit) mit dem Terminplan meines Blog gegeben hätte, habe ich die Proärese (Entscheidung) getroffen, die Abundanz (Häufigkeit) des Klugscheißer-Donnerstages dem Zufall zu überlassen. Immer wenn ich jetzt im Alltag auf ein Wort treffe, das ich nicht kenne, oder das mir geeignet für den Klugscheißer-Donnerstag erscheint, schreibe ich es mir auf. Sobald sich sich 10 davon akkumuliert (angesammelt) haben, wird es am folgenden Donnerstag zu Klugscheißerei kommen, ansonsten nicht. Jede Woche ist meiner Meinung nach nämlich wirklich zu viel. Dann mal ab zu den ersten Wörtern, die ich mir aufgeschrieben habe.

Normalerweise annotiere (mit Anmerkungen versehen) ich meinen Text am Donnerstag nicht so sehr. Erklärungen und Entschuldigungen sind mehr so eine Montags-Sache. Man könnte mich fast einen Montags-Apologeten nennen, so oft wie ich mich da entschuldige. Allerdings nur, wenn man, wie ich, den Fehlschluss zieht, das Wort käme vom englischen apologize (entschuldigen). Tut es aber nicht. Im Gegenteil. Wer sich entschuldigt, der sieht seine Schuld zumeist ein. Wer ein Apologet ist, der ist fest von einer Lehre oder Auffassung überzeugt und scheut sich auch nicht, mit seiner ganzen Mitwelt darüber zu diskutieren. Er wird sie stets verteidigen und nutzt dazu Argumente auf hoher intellektueller oder wissenschaftlicher Ebene. Um gleich noch einen Aufstand zu verursachen, hier ein kleines Beispiel: Ein Verfechter der Evolutionstheorie wird versuchen mit wissenschaftlichen Fakten und Hintergründen für seinen Glauben zu argumentieren und kann somit als Apologet bezeichnet werden. Ein Verfechter einer Religion und der Gottes-Schöpfung wird hingegen mehr auf emotionale und psychologische Tricks zurückgreifen, um seine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass seine oder ihre Ansicht die richtige ist. In diesem Fall würde man unter Umständen ein anderes Wort wählen, um diesen Menschen zu beschreiben. Als einziges fällt mir gerade Fanatiker ein, was aber meist eher negativ verwendet wird. Wenn ihr noch ein besseres Wort kennt, sagt mir Bescheid!

Das war mal wieder ein viel zu langer Text, für den man auch eine kurze Sentenz (einprägsamer Ausspruch) hätte verwenden können: "Dem Apologet tut es nicht leid, denn seine Meinung hält er für sehr gescheit."

Beim Klugscheißer-Donnerstag könnt ihr stets präsupponieren (stillschweigend voraussetzen), dass sich auch ein paar Wörter mit besonders vielen Silben einschleichen werden, wie etwa fastidiös. Warten ist häufig fastidiös - so langweilig, dass es schon unangenehm ist, ja dass man es am liebsten gar nicht tun müssen wollte. Man macht es nur widerwillig, ist ihm überdrüssig, weil es ja doch immer nur dasselbe ist. Das alles kann fastidiös bedeuten. Ist das nicht fabelhaft? Faszinierend? Fantastisch? Fast.

Da musste ich schon einige Denkarbeit prästieren (leisten, entrichten), um solch ein schlechtes Wortspiel auf die Reihe zu kriegen. Da seht ihr mal, wie altruistisch (selbstlos, aufopfernd) ich sein kann. Aber das war es mir wert, schließlich habe ich euch damit bestimmt unglaublich tangiert (innerlich berühren, im Denken oder Handeln beeinflussen). Wenn nicht, fänd ich das trist (eintönig, freudlos, trostlos). Okay, das hat jetzt nicht ganz so gut gepasst, aber wenn sich die Möglichkeit eines Reims bietet, dann muss man diese Okkasion (Gelegenheit) doch ergreifen!

So - zehn und ein paar zerquetschte neue Worte - das muss reichen. Klugscheißer-Donnerstag ist eben oft nicht so lang, wie die anderen Tage. Dafür muss man mehr nachdenken, das gleich sich also aus.

Schöne Schlussworte: "Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht." - Oscar Wilde

Mittwoch, 3. September 2014

Wieso, weshalb, warum?

Ich habe mir jetzt einen Monat Zeit genommen, um darüber nachzudenken, wie es mit diesem Blog weitergehen soll. Um die wichtigste Frage sofort zu klären: es wird weitergehen. Ich habe es vermisst.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es mit dem Blog in letzter Zeit nicht geklappt hat, weil es einfach keinen Platz in meiner Tagesplanung gefunden hat. Als ich noch aus Ghana schrieb, war alles immer pünktlich. Und warum?
Nun zum einen, weil ich täglich für dieselben 4 - 5 Stunden einen Computer zur Verfügung hatte und sonst nicht viel damit anfangen konnte. Ich hasse es nämlich Videos anzuschauen, Videospiele zu spielen und womit man sich sonst noch so die Zeit vertreibt, wenn mir jemand dabei zuschaut. Wenn man dagegen nur tippt, muss man nicht befürchten, dass einem irgendjemand über die Schulter schaut. Ein flüchtiges "Was schreibst du denn da" vielleicht, aber weitere Nachfragen, nachdem man ihnen mitgeteilt hatte, dass es privat sei, kamen zum Glück nicht. Bei Videos hingegen versammeln sich die Ghanaer gerne zusammen vor dem Monitor, was ich meinerseits tunlichst zu vermeiden versuchte. Also Blog schreiben. Das hat einen täglich schonmal für eine Stunde beschäftigt, während der man nicht belästigt wurde.
Und zum anderen, weil ich damals noch große Pläne mit dem Blog hatte. Welteroberung war da nur der erste Schritt. Damit diese Pläne auch aufgehen, war jeden Tag etwas zu schreiben natürlich Pflicht. Zu diesem Zeitpunkt war mein Blog einer der wichtigsten Bestandteile meines Lebens. Hoffnung, ein Ziel, Ermutigung. Mit jedem Eintrag schien ich meinem Ziel näher zu kommen. Ideen über Ideen, wie ich meinen Blog bekannter machen könnte, wie ich ihn besser machen könnte.
Und dann kam die Ernüchterung. In der Fantasie klangen all die Pläne gut, aber konnte ich sie denn auch in die Tat umsetzen? Offensichtlich nicht. Die Leserzahlen und vor allem die Anzahl der Kommentare sanken, alle waren abgesprungen. Wenn niemandem der Blog gefällt, dachte ich mir, dann sollte ich meine Werbepläne auch dringend in den Sand setzen. Dann wäre es nicht besser, als ein nerviges Pop-up. Vielleicht wisst ihr ja, wie sich das inzwischen mit den Youtube-Kommentaren entwickelt hat. Neben dem allgemeinen exponentiellen Abfall der Qualität der Kommentare, trat auch die Eigen-Kanal-Werbung immer vemehrter auf. Unter jedem Video findet man heute etwas wie: 

"Hey cooles Video. Guckt doch mal bei mir vorbei, ich mache auch lustige Videos."

Und das nicht einmal, nein! Copy-Paste unter tausende Videos, wahrscheinlich nicht mal wirklich angeschaut. Das ist nervig. Unglaublich nervig. Aber viel anders hätte ich es auch nicht gemacht. Und ich habe keine Lust, den Leuten dermaßen auf den Strich zu gehen, nur um ein oder zwei mögliche neue Leser pro Kommentar zu bekommen. 

Nein, danke. Dann bleibe ich eben klein. 1 - 5 Leser pro Artikel/Beitrag/Ich finde einfach kein gutes Wort dafür sind besser als gar keine. Jedoch kann ich nicht mal wissen, wie lange sich diese Leser mein Geschreibsel angeguckt haben. Es kann sein, dass sie sich alles dreimal durchgelesen haben, weil sie es so toll fanden oder es kann sein (was viel wahrscheinlicher ist), dass sie es sofort wieder geschlossen haben, nachdem sie festgestellt haben, dass es nicht das ist, wonach sie gesucht haben. So nahe stehe ich der NSA nicht, dass ich das wissen könnte. Wie gut oder schlecht ein Artikel ankommt, kann ich nur über die Kommentar-Funktion erfahren. Doch die ist leider nur gefüllt mit Grillenzirpen und Steppenläufern. Fast schon ein wenig zu oft, rufe ich mittlerweile dazu auf, ein Kommentar zu hinterlassen, doch es passiert nicht. Das hat meine ganzen Konzepte ein bisschen durcheinander gebracht. Ursprünglich wollte ich den RW-Montag ja nur mit Leser-Kommentaren machen. Dann ausnahmsweise einmal, weil diesmal kein Kommentar eingetroffen war, habe ich mir selbst etwas ausgesucht. Dann noch einmal. Und nochmal. Wahrscheinlich schreibe ich mittlerweile nur noch für mich selbst. Was nicht das Allerschlimmste ist, es macht ja immer noch Spaß, aber es ist eben nicht das, was ich mir ausgemalt hatte.
Vor allen Dingen lernt man sich beim Schreiben selbst besser kennen. Gerade eben wollte ich noch über Tagesplanung schreiben und jetzt bin ich schon zu ganz anderen Gründen abgedriftet, von den ich nichtmal selbst wusste.
Wenn man vom Teufel spricht, da ist ein weiterer Grund, der mich mit dem Blog zurückgeworfen hat. Gerade jetzt mache ich es, wie ich es auch zu Anfang noch gemacht hatte. Einfach runterschreiben, keine Gedanken daran verschwenden, dass man etwas besser schreiben könnte. Mit der Zeit habe ich mir nämlich immer mehr Zeit genommen, um Paragraphen zu schreiben und neuzuschreiben. Oder beim Verschwörungstheorie-Dienstag 2312 mal auf die Aktualisieren-Taste zu klicken, bis man etwas findet, was "lustig" genug für die Leser ist. Das führt zu einer Schreibblockade. Zumindest bei mir. Wenn man einfach der Nase nach schreibt, dann lässt man sich nicht so leicht ablenken und alles fühlt sich leichter und irgendwie angenehmer an. Das habe ich aber in den letzten Monaten nicht bedacht und alles fühlte sich immer mehr nach Arbeit als nach Spaß an. Der Gedankengang war nicht mehr: Ich bin gespannt was wohl heute beim Verschwörungstheorie-Dienstag dran kommt, sondern: Ich hoffe, dass ich etwas Passendes finde, das für meine Leser nicht zu langweilig ist. Jeder weiß, dass man besser arbeitet, wenn man Spaß an der Sache hat. Ich hätte es auch wissen sollen. Ich muss heute endlich mal wieder was für den Blog schreiben. *Mehrere Stunden voller sich-davor-drücken vergehen.* Dann morgen. Morgen muss ich endlich wieder etwas für den Blog schreiben. Muss. Muss ist ein abscheuliches Wort für mich. Ich arbeite nicht gut unter Druck. Ich muss lernen, diesen Druck nicht in meinen Kopf zu lassen. Ich kann es schließlich drehen, wie ich will, Druck wird es immer geben. Ich WILL jeden Tag etwas schreiben, aber wenn ich es einmal nicht schaffe, dann ist der Druck da, es irgendwie auszugleichen zu müssen. So geht das eben im richtigen Leben nicht. Ich kann nicht sagen:"Ich wollte gestern ja zu Arbeit kommen, aber ich hab es nicht aus meinem warmen gemütlichen Bett geschafft." Ich kann nicht das Training vor dem großen Spiel sausen lassen. Ich kann mich nicht über die politische Lage beschweren und dann nicht wählen gehen.
Wenn man etwas passioniert nachgeht und etwas erreichen will, dann muss man sich auch reinhängen, verdammt nochmal. Ist das denn so schwer, für mich zu verstehen? Habe ich eine Disziplins-Allergie?

Meine Ansprache zur Zeitplanung hat sich also als Ausrede entpuppt. Ich werde euch trotzdem erzählen, was ich ursprünglich schreiben wollte. Ich hatte entweder vor, mir jeden Tag eine feste Stunde Zeit zu nehmen, in der ich schreibe. Das Problem dabei wäre gewesen, das ich nicht glaube, dass ich es geschafft hätte, mir tatsächlich jeden Tag für die selbe Stunde frei von allem anderen zu nehmen. Nicht aus organisatorischen, sondern, wer hätte das gedacht, aus disziplinarischen.
Die andere von mir erdachte Möglichkeit war, eine Art Belohnungssystem für mich einzuführen. Erst eine Stunden arbeiten, dann eine Stunde Spaß haben. Da wiederum war das Problem, dass ich nicht weiß, was ich als Arbeit und was als Spaß einordnen soll. Wenn ich den Blog als Arbeit einstufe, dann habe ich dasselbe Problem wie zuvor. Wenn ich ihn als Spaß einstufe, fehlt mir etwas, was ich als Arbeit machen kann. So viele Pflichten habe ich nämlich, zumindest zur Zeit noch, nicht. Vielleicht wäre eine Nützlich/Sinnlos Kategorisierung besser. Ob ich dann Laufen gehe, Programmieren lerne oder etwas für den Blog tue, wäre dann egal. Wenn ich einen Tag mal nichts im Blog mache, müsste ich dafür dann extra viel laufen oder lernen. Ich hoffe das lässt sich einrichten.

Wenn alles klappt, dann wird es ab jetzt wieder mehr hier zu lesen geben. Allerdings vielleicht nicht jeden Tag das, was eigentlich dran wäre. Vielleicht sollte ich einfach die Vorsilben wegnehmen und daraus nur noch RW-Tag, Verschwörungstheorie-Tag etc. machen. Ich hab halt nicht immer Lust auf das was ansteht. Aber vielleicht sollte ich auch da disziplinierter sein und mich an meinen Wochenplan halten. Ach ich weiß doch auch nicht.

Schöne Schlussworte: "Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen." - Konrad Adenauer

Samstag, 2. August 2014

Vorübergehend eingestellt

Wahrscheinlich habt ihr es dem Trend der letzen Wochen schon entnehmen können; momentan geht es mit diesem Blog ziemlich bergab.

Ich habe das Gefühl, ich bin ein bisschen ausgebrannt - ich muss die Liebe zum Schreiben neu entdecken.

Wenn ihr wissen wollt, wann es weitergeht: Jeden Monatsbeginn werde ich hier ein kurzes Statusupdate posten. Ich weiß, ich weiß, für sowas ist eigentlich Twitter gut, aber was solls. Noch ein Medium, auf dem ich zu wenig schreibe, könnt ihr beim besten Willen nicht gebrauchen.

In diesem Sinne: Viel Spaß noch, esst was Leckeres, lest was Schönes, macht was Lustiges und genießt euer Leben.

Schöne (diesmal buchstäbliche) Schlussworte: "Die kürzesten Wörter, nämlich 'ja' und 'nein' erfordern das meiste Nachdenken." - Pythagoras von Samos

Freitag, 18. Juli 2014

Linienfrachter-Hype!

Ich bin eine faule Socke, ein Zeitverplemperer und ein Aufschieber. Die acht Beiträge diesen Monat werden trotzdem gemacht. Weil ich es will.

Warum ist es nur so leicht, eine Weile nichts zu tun und alles auf einen späteren, viel zu engen Zeitraum zu verlegen? Warum hat die Natur nicht dafür gesorgt, dass sich der Mensch so entwickelt, dass er jedes Mal einen Stromschlag versetzt bekommt, wenn er das tut? Ich würde wetten, Prokrastination hat mehr Menschen das Leben gekostet, als Haiangriffe. Allerdings nicht viel, etwa einen Euro wäre ich bereit aufs Spiel zu setzen. Bei einem werdet ihr mir aber sicher zustimmen: Es hat noch keinem Menschen gut getan, zu erledigende Aufgaben aufzuschieben. Das weiß ich und trotzdem tue ich es. Nicht besonders klug, wenn ihr mich fragt.

Nun aber Schluss damit, es ist Verschwörungstheorie-Dienstag dran, da wird nicht lange um den heißen Brei herum geredet, da wird losgelegt.

Wenn ihr zum ersten Mal hier seid, könnt ihr hier nachlesen, worum es dabei geht.

Verschwörungstheorie Nummer 1:

Ich bin nicht der einzige, der etwas schon viel früher hätte tun sollen. Hätte sich das Folgende nicht so viel Zeit gelassen, dann wäre alles anders gekommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mondmilchloch 


Ich kann es nicht genau sagen, aber ich habe
das Gefühl, diese tiefe Ritze erinnert mich an
irgendetwas.



Leckere Mondmilch, wer kennt sie nicht? Längst ein Kultgetränk unter allen 3 bis 96-Jährigen, weiß keiner so genau, wo sie so plötzlich her kam. Wagt doch einfach einen Blick auf das obige Bild, wenn ihr es wirklich wissen wollt.
Es ist wahr! Die gehaltvolle und extrem gesunde Mondmilch entspringt diesem mysteriösen Loch einer auf der Erde befindlichen Höhle. Vor tausenden Jahren hat die Höhle bei einer als 'Super-Pauschal-Spar-Abenteuer-Reise' getarnten Kaffeefahrt zum Mond mitgemacht und sich dabei jede Menge Mondmilch als Souvenir andrehen lassen. Zurück auf der Erde, merkt sie, wieviel Mondmilch sie da wirklich gekauft hat. All ihre Vorräte quellen über, es ist nicht genug Platz für die ganze Milch. Jahrhunderte lang hat ihr wortwörtlich die Mondmilch bis zu den Kniegelenken gestanden. Was sollte sie denn machen? Sie war doch nur eine einfache Vorgebirgs-Höhle. Doch dann eines Tages kam ihr die Idee. Man könnte es ja den Menschen schenken, die lieben doch alles, was Astronomisches im Namen hat. Venus-Schokoriegel, Jupiter-Elektrofachgeschäfte und sogar selbst wollen sie alle Stars und Sternchen sein; Mond-Milch würde sie sicher zum Ausrasten bringen. Und so war es dann natürlich auch. Ich werde den riesigen Mond-Milch-Hype von 2003 nie vergessen, das war ein Event astronomischen Ausmaßes.
 Vertraut mir, das ist alles, was ihr über Mondmilch wissen müsst und wollt.

(*Anmerkung der Redaktion: Mondmilch ist ein Mineral und sollte nicht getrunken werden.. Wir übernehmen keine Haftung.)

Verschwörungstheorie Nummer 2:

Worum hingegen überhaupt kein Hype gemacht wurde und was darum leider fast in Vergessenheit geraten ist, ist...

der http://de.wikipedia.org/wiki/Linienfrachter.

Mal ehrlich Leute, wie kann man sich nicht für Linienfrachter begeistern? 20 - 22 Knoten, Fahrten von Hamburg bis Japan - ich kann nicht verstehen, wieso es keinen Linienfrachter-Hype gibt. Vor allem nach dieser Geschichte, als sie einmal...

mit http://de.wikipedia.org/wiki/Holzwolle ein ganzes...

Glas http://de.wikipedia.org/wiki/Apfelwein repariert haben.

Und es hat funktioniert!
Wenn ihr euer Herz also bisher nicht für Linienfrachter erwärmen konntet, wird das hoffentlich eure Meinung ändern.

Linienfrachter-Hype!


Und das wars mit den Theorien und Erklärungen für heute.

Ich habe in das blöde Bild mehr Zeit gesteckt, als mir eigentlich lieb ist. Aber solange es Spaß macht, ist es keine Arbeit. Man kann eben nur mit Übung besser werden.

Ich wünsche euch allen noch ein schönes Wochenende und viel Spaß und mir selbst wünsche ich, dass ich auch die restlichen fünf verbleibenden Beiträge für diesen Monat noch schaffen werde.

Schöne Schlussworte: "Ein Mensch würde nie dazu kommen, etwas zu tun, wenn er stets warten würde, bis er es so gut kann, dass niemand mehr einen Fehler entdecken könnte." - John Henry Newman

Dienstag, 8. Juli 2014

Dazu bin ich verpflichtet

Einen schönen stürmischen Dienstag euch allen. Ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll, dass die Gewitter gerade alles ein bisschen abkühlen. Für meinen Geschmack war es ja eindeutig zu heiß, die Sonne vermisse ich jetzt aber trotzdem. Ich fände es viel interessanter, wenn Temperatur, Wetter und Lichtfaktor nicht von einander abhängig wären. Den einen Tag mal sonnig und nur lauwarm, den nächsten dann brüllend heiß, mit einer dichten Wolkendecke und gelegentlichen Hagelschauern und am folgenden Tag dann ein paar Grad unter Null und Regenbögen über dem ganzen Himmel verteilt.

Klar ist das bis zu einem gewissen Grad schon möglich, in den allermeisten Fällen bedeutet aber Sonner immer noch warm und Wolken, ob mit Inhalt oder ohne, signalisieren, man sollte sich lieber etwas wärmer anziehen. Ist wahrscheinlich aber auch gut so, man will ja nicht jeden Tag auf das Thermometer gucken, nur damit man nicht riskiert, vom Schnee verbrannt zu werden.

Ein Leser hat mich neulich schmerzlich darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Posts in den letzen Monaten erschreckend niedrig ausgefallen ist. Daraufhin habe ich mein Versprechen gegeben, von nun an jeden Monat mindestens einen Post mehr zu schreiben als im letzten. Das bedeutet, diesen Monat, im Juli, werden mindestens 8 Posts darauf warten, von euch gelesen zu werden.

Wenn euch das Gelaber wie immer egal ist, hier für euch wieder unser wunderschöner Strich unter der Rechnung, damit ihr wisst, wo der RW-Montag anfängt.


Dann zücke ich mal mein achtmillionen-blättriges Gänseblümchen und rupfe wahllos die mit Wörtern beschriebenen Blütenblätter raus, bis nur noch drei übrig bleiben.

Zeitgemäßheit, pflichtbewusst, zugeschlossen.

Ein Mensch mit normalem Pflichtbewusstsein knackt nicht einfach zugeschlossene Dinge auf. Und das hat nichts mit der heutigen Zeitgemäßheit zu tun, das galt schon immer als Freveltat. Wer pflichtbewusst ist, schließt sein Eigentum immer ab. Diebe, die selbst noch ein bisschen Pflichtbewusstsein besitzen, wird das hoffentlich abschrecken und sie am Diebstahl hindern. Wenn etwas unabgeschlossen für jedermann erreichbar daliegt, wie etwa das Handy auf dem Handtuch, das man ohne Aufsicht dort liegen gelassen hat, während man kurz ins Wasser springt oder das teure BMX-Rad, das dort ungesichert an der Wand lehnt, wird es oft einfach mitgenommen; auch von Menschen, die sonst Pflichtbewusstsein besitzen. Heute, da sich jeder Schlösser und andere Verschlussmethoden leisten kann, sollte es zeitgemäß sein, stets all sein Hab und Gut sicher zu verschließen.

Zeitgemäßheit. Dieses Wort betrachte ich mit einer gewissen Skepsis. Nach meiner Erfahrung wird es meistens benutzt, um jemandem zu tadeln. Und in den meisten Fällen nicht mal berechtigt. "So ein Kleid kannst du doch nicht tragen, das ist doch überhaupt nicht mehr zeitgemäß." "Du kaufst dir deine Mangas im Comicladen, obwohl du dir alles im Internet downloaden kannst? Sei doch mal zeitgemäß!" An alle Leute, die solche und ähnliche Kommentare anbringen: "Klappe halten! Nur weil die Gesellschaft ihre Meinung über etwas geändert hat, muss nicht gleich jeder seine Persönlichkeit umkrempeln. Manche mögen eben Kleidung, die andere 'komisch', beziehungsweise unzeitgemäß finden, wo liegt da das Problem? Manche schreiben lieber Briefe als Emails. Manche beziehen sich ihre Informationsquellen lieber aus einer Bibliothek als aus Wikipedia. Und sehr viele lesen lieber Bücher als E-Books, obwohl diese technisch gesehen besser zu transportieren und leichter und billiger zu erwerben sind. Sind Bücher nicht eigentlich völlig unzeitgemäß?

Pflichtbewusst. Pflichtbewusst zu sein, ist eine verdammt gute Eigenschafft. Ich wünschte, ich könnte von mir behaupten, immer pflichtbewusst zu sein, dass ich es nicht bin, könnt ihr aber leider schon am dritten Absatz meiner heutigen Einleitung erkennen. Wenn ich einen Blog schreibe und behaupte, regelmäßig zu bestimmten Terminen neuen Inhalt zu präsentieren, dann bin ich in gewisser Weise dazu verpflichtet, mein Versprechen auch wahr werden zu lassen. Was eine Pflicht ist, ist wie ich finde, schwer zu definieren. Ich kann euch wirklich nicht sagen, was ihr alles tun müsst, um als pflichtbewusster Mensch zu gelten. Mancher sieht es als Pflicht an, jedem Obdachlosem, den man trifft, ein Butterbrot zu spendieren. Viele sehen es als Pflicht an, sich jeden Tag die Zähne zu putzen. Und doch überlebt ein Mensch mehr oder weniger gleich gut, ohne diese Dinge zu tun. Letztendlich ist die einzige Pflicht doch, sich an alle biologischen und von Menschen geschaffenen Gesetze zu halten. Wer etwas Kriminelles tut, wird bestraft. Ebenso, wer nichts isst oder nicht atmet. So gesehen wird dann aber auch wieder derjenige von seinem Körper bestraft, der die Zähne nicht putzt. Ich habe euch ja gesagt, das ist schwierig zu definieren, ich bin schon selber ganz verwirrt.

Zugeschlossen. Ich bin jemand, der sich sehr pedantisch an solche Zugriffsverbote hält. Wahrscheinlich würde ich es nicht mal wagen, ins Paradies einzutreten, wenn es von einer Tür mit Sicherheitsschloss verriegelt wird. Wenn etwas verschlossen ist, wird das schon seinen Grund haben. Seltsamerweise beschränkt sich diese mentale Sperre bei mir aber tatsächlich nur auf buchstäblich Verschlossenes. Eine Schranke, die mir mitteilt, Betreten sei aus Sicherheitsgründen verboten, unter der ich aber einfach drunter durch kriechen könnte, würde mich nicht aufhalten, wenn genug Interesse besteht. Und ich denke nicht, dass das am Grad der Schwierigkeit des Zuwiderhandelns liegt. Selbst wenn ich ein meisterhafter Schlossknacker wäre, und mich sowas auch nicht länger als eine Schranke aufhalten würde, würden Schlösser für mich ein Heiligtum bleiben. Denke ich jedenfalls, nicht dass ich jemals vorhätte, ein meisterhafter Schlossknacker zu werden.

So, damit wäre Post zwei von acht abgehakt. Jetzt nur nicht aufgeben.

Ich wünsche euch allen noch eine schöne Woche, versucht pflichtbewusst zu sein und seid so unzeitgemäß wie ihr wollt. Esst doch zum Beispiel einen Bratapfel, auch wenn das jetzt im Sommer nicht ganz zeitgemäß wäre.

Schöne Schlussworte: "Nichts ist schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß als das, was die Schüler wissen sollen." - Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 4. Juli 2014

Unheimliche Musik





Nachtwanderung Teil II

Der Ursprung des Geräusches eruptiert von einer entfernt liegenden Quelle, deren Distanz ich nicht ausmachen kann. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, aus welcher Richtung es kommt. Würde die Quelle von irgendwo anders als aus der Richtung, auf die ich von Anfang an zusteuere, kommen, hätte ich mir längst meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und versucht, mich unbemerkt davonzuschleichen. So jedoch siegt meine Neugier über mich. Wenn du selbst der Jäger bist, kannst du nicht zum Gejagten werden - mein auf die Schnelle selbst-zusammengeschneidertes Sprichwort spricht mir mehr Mut zu, als mir gut täte.
   Ich muss es wissen; was zum Teufel ist das? Es klingt so fremdartig, fast ein bisschen wie Musik und zugleich doch ganz anders. Keine dämonischen Chöre, kein Instrument, das ich noch nie in meinem Leben gehört habe, einfach nur falsch und weltfremd. So sollte sich keine von Menschenhand geschaffene Musik anhören. Ich versuche mir klarzumachen, dass die verfremdete Wahrnehmung wohl demselben Problem, wie die kurzzeitig schwindende Sicht, zu zuschulden ist und schlurfe mit vor Aufregung weit geöffneten Augen weiter.
   "Ist doch Unsinn", murmele ich, während ich auf mein Ziel zugehe, "das ist ganz normale Musik. Es muss ganz normale Musik sein." Was mache ich mir da überhaupt so einen Kopf drum? Als ich das erste Mal in meinem Leben Jazz gehört habe, kam es mir auch merkwürdig vor. Es war wie nichts, was ich zuvor gehört hatte. Warum sang keiner? Musste der Trompetenspieler nicht schon einen ganz roten Kopf haben, vom vielen Pusten? Warum wollte ich plötzlich tanzen? Die Fragen liegen jetzt schon mehr als 10 Jahre zurück, auf die letzte weiß ich bis heute keine Antwort. Musik kann die verschiedensten Gefühl in einem auslösen. Frohsinn, Trauer, Nostalgie, Wut. Doch diese Musik, ist nicht wie Jazz. Sie ist nicht wie Rock, nicht wie Pop, nicht wie Rap und nicht wie Klassik. Das einzige Gefühl, das sie in mir auslöst ist schieres Unbehagen. Sie zieht mich an, wie eine mit Käse präparierte Falle die Mäuse. Ich spüre, dass ich mich in Gefahr begebe, wenn ich mich ihr nähere und trotzdem bin ich bereit, dieses Risiko einzugehen. Herauszufinden was das alles ist und die Erkenntnis, mir unnötig Angst gemacht zu haben, wäre ausreichend Genugtuung, um ein paar unangenehme Minuten aufzuwiegen.
   Ich hatte es befürchtet. Die Geräusche kommen aus dem Wald. In dieser nächtlichen Schattenlandschaft sticht er wie ein uneingeladener Clown auf einem Kindergeburtstag hervor. Ein gigantisches schwarzes Biest, das sich da aus dem Boden erhebt. Um mich herum ist alles so ein bisschen dunkel, aber im Wald ist es stockfinster. Keine Straßenlaterne erhellt den Weg, kein Mondschein schafft den Weg durch die dichten Blätterkronen. Wer sich da ohne Flutlicht hinein wagt, muss damit rechnen, jederzeit von einem uneingeladenen Clown angesprungen werden zu können und diesmal meine ich das nicht mal sinnbildlich.
   Nennt mich einen Angsthasen, einen Sitzpisser, einen Übertreiber und was euch sonst noch alles einfällt, aber da gehe ich nicht rein. Erst recht nicht, nur um herauszufinden, wo diese dämliche Musik herkommt. Ich habe langsam echt genug davon, was diese Nacht mit meinem Kopf anstellt. Ich bin hergekommen, um mich zu entspannen und nicht, um mir noch mehr unnötige Gedanken zu machen. "Was immer es auch ist, es kann mich mal am Arsch lecken", denke ich genervt und frustriert, während ich in die Straße rechts von mir einbiege und mich vom Geschehen entferne.
   Ich kann es kaum glauben, erst 10 Minuten sind vergangen, seitdem ich mein Haus verlassen habe. Über was wollte ich nochmal nachdenken? Diese blöde Musik hat alles durcheinander geworfen. Hätte ich mich nur für eine andere Richtung entschieden, dann wäre alle anders gelaufen. Ach was solls, jetzt ist es eben passiert, mittlerweile kann ich sowieso keinen Ton mehr hören. Alles ist still, wie es sich für eine Kleinstadt, wie meine, bei Nacht gehört. 
   Noch 3 Blocks, dann kann ich die Abzweigung auf der rechten Straßenseite nehmen und bin da. Da, wo ich alle Sorgen abstreifen und  meine Probleme objektiv unter die Lupe nehmen kann, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Da, wo ich mich wohl und geborgen fühle, der Ort der mittlerweile wie ein zweites Zuhause für mich geworden ist. Da, wo ich manchmal gerne den Rest meines Lebens verbringen würde und da, wo ich gerne sterben würde. Es ist eine Sandbank im Ozean, eine warme Höhle im Dschungel, in dem du dich verirrt hast, es ist ein Zufluchtsort. Mein Zufluchtsort.
    Mitten zwischen den fantasielos gestalteten Betonbauten und qualvoll schlecht geparkten Fahrzeugen, sprießt ein zugewuchertes Stück Natur, auf einer Fläche von gut zwei Metern Breite, neben dem Bürgersteig. Völlig fehl am Platze in dieser tristen Vorstadtlandschaft wirkend, ist dieser Abschnitt schon lange zum ungebändigten Wildwuchs verfallen. Als die Stadtführung vor 20 Jahren einen neuen Finanzplan veröffentlichte, war dafür im Budget einfach nichts mehr übrig. Früher befand sich dort mal ein kleiner Parkweg mit allem Drum und Dran, sogar ein kleiner Bach floss dort. Eigentlich ist es falsch, hier von Vergangenheit zu sprechen, schließlich gibt es das alles immer noch, es ist nur in Vergessenheit geraten. Wenn heute jemand dort vorbeigeht, ist es für denjenigen unmöglich zu sagen, ob sich das Gestrüpp fünfzig Zentimeter oder hundert Meter tief zieht. Als Kind habe ich irgendwann mal entdeckt, dass man sich tatsächlich nur durch eine kleine Unkrautwand kämpfen muss, um aufs Parkgelände zu gelangen - wie eine Pforte zu einer magischen Welt. Ich finde es sehr bedauerlich, dass ich mich nicht an mehr erinnern kann, diese Entdeckung würde ich in meinem Lebenslauf als eine der wichtigsten Erlebnisse meines Lebens anführen. 
   Nachdem man sich durch diese magische Pforte durchgekämpft und sich sämtliche Dornen und Kletten aus der Kleidung gezogen hat, sticht als Erstes eins ins Auge.

Fortsetzung folgt...
    

Leute, lasst euch eins gesagt sein: Zwischenspeichern nicht vergessen! Gott sei Dank sind mir nicht Teile der Geschichte verloren gegangen. Stattdessen gab es Probleme mit den neuen Buttons, die ihr oben seht. Naiv vor mich hinsummend, hab ich den ersten Button entworfen und das fertige Bild abgespeichert. Jetzt muss ich nur noch den Schriftzug von letzter auf nächster ändern und dann... Moment mal, wieso... Wieso geht das denn nicht? Nun, das liegt daran, dass ich den Button vorschnell als fertiges Bild abgespeichert habe. Wenn man so etwas mit einem Grafik-Programm gestaltet, dann benutzt man verschiedene Ebenen: Eine für die rechteckige Form, eine für den Farbverlauf, eine für den Schriftzug und so weiter und sofort. Bevor man das Bild nun beendet, führt man alle Eben zusammen und speichert es ab. So bald diese Ebenen zusammengeführt sind, kann man die einzelnen Bestandteile nicht mehr bearbeiten. Wenn ich dann versuche den Schriftzug wegzuradieren, um einen neuen reinzuschreiben, dann wird auch der Button im Hintergrund, auf dem sich der Schriftzug befindet, gelöscht. Kurz gesagt: Ich konnte den zweiten Button nicht kopieren, sondern musste ihn nach Augenmaß nachmachen. Und das ist mir alles andere als perfekt gelungen. Nicht so schlimm, dass ich es nicht benutzen würde, aber eben nicht deckungsgleich. Ich hoffe, ihr werdet damit leben können.

Ach und wenn ihr denkt: "Das sind aber tolle Knöpfe, du musst ja echt Talent haben", dann solltet ihr euer Kompliment schneller zurückziehen, als ein Affe Bananen schälen können, denn ich habe das buchstäblich von Tutorials gelernt, die 10-Jährige auf Youtube hochgeladen haben. Vieles ist wirklich total einfach und kann Wunder bewirken. Wenn ihr also gerade nichts zu tun habt, schaut doch mal in die Fotobearbeitung rein, zum Beispiel mit Gratis-Programmen wie Gimp. Soetwas lernt man fürs Leben. Und sei es auch nur, weil man gerade unbedingt die Pickel auf einem Foto verschwinden lassen muss.

Ich wünsche euch allen noch viel Spaß, eine erlebnisreiche Woche und eine knusprige Bratapfel-Pizza.

Schöne Schlussworte: "Persönlich bin ich immer bereit zu lernen, obwohl ich nicht immer belehrt werden möchte." - Winston Churchill

Sonntag, 22. Juni 2014

Meteor im Frankenthal gesichtet

Gott verdammt, ist wirklich schon wieder eine Woche um? Be- und zugleich auch verachtenswert, wie schnell die Zeit verstreichen kann, während man es völlig verbummelt, sein Versprechen einzuhalten. Naja, seht es positiv, jetzt wisst ihr, in dieser Hinsicht gibt es garantiert einen Menschen, der sowas schlechter handhabt als ihr. Und ich sehe es positiv, weil ich eine Menge, und ich meine eine verflixt-und-zugenähte Riesenmenge, an mir verbessern kann.

Jetzt direkt ein neues Versprechen abzugeben, hätte wohl absolut keinen Wert. Sagen wir einfach, der Upload-Plan wird kommende Woche immer noch durcheinander sein und vermutlich nicht die vorhergesehene Anzahl an Posts enthalten. Ob mehr oder weniger sage ich diesmal nicht. Wenn euch das auf die Nerven geht, kann ich euch zu 100 % verstehen. 

Mein ernstgemeinter Vorschlag: Kommt in einem Monat wieder und seht, ob sich die Lage gebessert hat. Wenn ich es dann immer noch nicht auf die Reihe gekriegt habe, habe ich es auch nicht verdient, euch als Leser zu haben.

Falls ihr neu sein solltet, hoffe ich, dass ich euch nicht gerade verschreckt habe. Herzlich Willkommen an Bord unseres kleinen Alltagswahnsinns-Schiffes, schnuppert erst mal ein wenig die frische Seeluft, klettert zum Ausguck, schaut, ob euch gefällt, was ihr seht. Vielleicht schippern wir ja eine Weile zusammen auf See.

Ich habe keine Ahnung, wo diese Analogie auf einmal herkommt, dieser Blog hat nichts mit Piraten oder Seefahrern zu tun. Nicht das Geringste. Aber Piraten sind cool. Also meinte mein Kopf wohl, das müssen wir irgendwo unterbringen. Gut Hirn, ist hiermit getan. Können wir jetzt wieder mit dem normalen Programm weitermachen?

Normal heißt in diesem Fall Verschwörungstheorie-Dienstag. Falls ihr gerne informiert seid und wissen wollt, worum es geht, in dieser Richtung geht es zur Kurzbeschreibung des VT-Dienstags. Alle andere können sich jetzt direkt ins Abenteuer stürzen mit der...

Verschwörungstheorie Nummer 1

Ich bin mir sicher, ich bin nicht der einzige, bei dem schon der eine oder andere Plan daneben gegangen ist. Das Problem haben viele. An erster Stelle zu nennen wäre hier wohl... 

http://de.wikipedia.org/wiki/Brandfördernde_Stoffe.

Sie brennen selbst nicht, fördern aber den Ausbruch eines Feuers. Die Rede ist von bösen Buben, wie Sauerstoff, Kaliumchlorat und Peroxiden. Ist das nicht eine unglaublich traurige Vorstellung? Stellt euch mal vor, der liebe Fritz Kaliumchlorat will seinem (übrigens adligem) Freund Ast von Baum eine Geburtstagtorte mir ganz großen Kerzen schenken. Bei der Übergabe fängt Ast von Baum plötzlich an zu brennen. Soetwas tötet den Ast. Das wäre ein sehr trauriger Tag für Fritz Kaliumchlorat, zum Glück ist das nur in unserer Vorstellung passiert. Ihr werdet lachen, wenn ich euch erzähle, dass es tatsächlich schon mal ein sehr ähnlichen Vorkommnis gab. Und zwar mit...

der http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmäler_in_Frankenthal_(Pfalz).

Lasst mich den großen Schock gleich vorwegnehmen: Abgebrannt, alle abgebrannt. Irgendsoein dummes Peroxid dachte, es wäre eine gute Idee, eine runde Fußball mit den Denkmälern zu spielen... Mit einem Feuerball!


Gleich nur noch Schutt und Asche.

Das Peroxid hat im Einzelhandel-Sportfachgeschäft nicht aufgepasst. Der Hinweis: "Achtung brennender Feuerball, kann bei Nicht-Brandfördernden-Stoffen Entzündung hervorrufen" hätte vielen Denkmälern das Leben retten sollen, doch das Peroxid konnte nicht lesen. Über 4 Quadrillionen Peroxide in Deutschland können nicht lesen und schreiben. Schreib dich nicht ab! Lern lesen und schreiben.

Verschwörungstheorie Nummer 2:

Manchmal klappt aber auch einfach alles, was man sich vorgenommen hat. Der Plan geht auf. Die...

http://de.wikipedia.org/wiki/Auswerfer

werden heute die Bestandteile von Schusswaffen bezeichnet, die die leeren Patronenhülsen auswerfen. Früher hat man unter Auswerfen aber noch etwas ganz Anderes verstanden. Ausgeworfen wurden damals nämlich...

http://de.wikipedia.org/wiki/Konfliktkosten 

Simple und kurze Geschichte. Früher war das mit den Konflikten noch anders. Heute braucht man einen Anwalt, einen Audioaufnahme, einen Augenzeugen und eine Schachtel Bestechungspralinen für den Anwalt, wenn man plant, seinen Nachbarn zur Rechenschaft zu ziehen, weil er mit Beleidigungen um sich geschmissen hat. All diese Schritte machen es fast unmöglich, dass so ein Plan problemlos aufgeht. 
Vor ein paar Jahrhunderten hat man noch all diese Schritte übersprungen. Wenn man den Nachbarn zur Rechenschaft ziehen wollte, dann hat man sich ein Stück Holz oder den adligen Freund Ast von Baum geschnappt und ihm dem Streithahn über die Rübe gezogen. Plan erfolgreich, Rache errungen. Im Volksmund wird diese etwas ruppige Art der Rache auch Auswerfen der Konfliktkosten genannt.

Und fertig ist dieser ruppige, brennende, Verschwörungstheorie-Dienstag. Applaus an dieser Stelle für unseren Freund Ast von Baum, er musste einiges mitmachen. Ich finde es faszinierend, dass der Photoshop diesmal genauso leicht wie der letzte war, aber viel besser aussieht. Das macht wirklich Spaß. Dienstags freue ich mich auf interessante Kombinationen und entsprechende Bilder, montags freue ich mich, dass ich einfach so losblubbern kann, ohne viel Vorbereitung, samstags freue ich mich darauf, meine Geschichte weiterschreiben zu können. Nur Donnerstags ist nicht so toll. Ich benötigte die meiste Recherche und habe den wenigsten Spaß. Interessant bleibt es aber trotzdem. Ich weiß nicht, was ich aus dem Klugscheißer-Donnerstag machen soll.

Schöne Schlussworte: "Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird." - Winston Churchill

P.S.: Das Bild vom Denkmal ist nicht wirklich eines aus der Liste, da habe ich leider keine Passenden von gefunden.

Montag, 16. Juni 2014

Fußballfreie Zone

Hallo, ihr Autohupenlärmertrager.

Jetzt ist es also wieder soweit, eine Fußball-WM steht an. Wir können noch so sehr versuchen, dem Hype zu entkommen, es gelingt uns nicht. Fähnchen auf dem Auto, Fähnchen auf dem Balkon, Fähnchen im Gesicht, Fähnchen auf den Fähnchen - die Leute schrecken vor nichts zurück. Wenn man sich so wirklich gar nicht dafür interessiert, kann das schon ganz schön nervig sein. Glücklicherweise ist dieses Exemplar von Mensch ziemlich rar. Auch der größte Sportmuffel wird in Deutschland während der WM zum mitfiebernden Fan. Arbeitgeber erlauben früher Feierabend zu machen, zerstrittene Familien finden sich zusammen vor dem Fernseher ein und rundherum wirkt jeder ein bisschen glücklicher. So nervig dieser WM-Kram auch sein mag, er bringt auch ein bisschen Magie mit sich. Und so lange die Vuvuzela nicht ihre Wiederauferstehung feiert, kann ich mich damit abfinden.

Hier jedenfalls wird es fußballfrei bleiben. Hier geht es um Worte, um Geschichten, um Fantasie. Ums Rätseln, ums lange Nachdenken und ums Fragen stellen. Kurzum: Wenn dieser Blog ein Fußballspieler wäre, dann wäre er grauenhaft. Also lasse ich ihn gar nicht erst aufs Feld.

Bevor ich mit dem RW-Montag loslege, würde ich euch gern noch einmal daran erinnern, dass ihr herzlich eingeladen seid, Kommentare zu schreiben. Alles was euch auf dem Herzen liegt, was euch am Blog gefällt und nicht gefällt und natürlich Worte, die ich an zukünftigen RW-Montagen benutzen kann, könnt ihr mir als Kommentar schreiben. Anonym und ohne Anmeldung, einfach unter den Post scrollen. Also dann, ich freue mich auf euer Kommentar und auf gehts mit dem RW-Montag.

Die Würfel sind gefallen und haben sich für...

arkan, haken und Mineralwasserflaschen entschieden.

Wie man mit Mineralwasserflaschen eine Uhr an die Wand haken kann, weiß nur die arkane Flaschenhakergesellschaft. Wer in diesen Club eintritt, ist selber schuld - dort wieder rauszukommen ist schwieriger als den Kellner im Restaurant zu überzeugen, dass man eine gratis Mineralwasserflasche bekommen sollte, weil man Scientology angehört. Die Wirkung der Rabattguscheine von Scientology ist zwar direkt auf diese daraufgeschrieben, aber dreimal verschlüsselt und sie muss erst aufgerubbelt werden. Für den Kellner ist das dann doch zu arkan, er will Zahlen sehen. Das ist bei der Flaschenhakergesellschaft besser geregelt. Dort sind Gutscheine für 15 % auf eine Mineralwasserflasche unter ein Klemmbretter gehakt, die sich jedes Mitglied für einen lächerlichen Euro erwerben kann. Welch ein unglaubliches Geschäft. Kein Wunder, dass die Flaschenhakergesellschaft so arkan ist. Wenn jeder Mensch dieses Angebot annehmen würde, würde mit Sicherheit die ganze Ökonomie zusammenbrechen. Natürlich, weil das Angebot so gut ist, versteht sich ja von selbst.

Arkan. Das wäre beim Klugscheißerdonnerstag wahrscheinlich besser aufgehoben. Arkan bedeutet soviel wie geheim, nicht/schwer zugänglich. Wie eben schon als Beispiel genannt, ist eine Sekte wohl das beste Beispiel.
Subjektiv sind für mich zur Zeit viele Sachen arkan. Das Geheimnis, wie man einen Job findet, der geheime Club der vielbesuchten Blogs und natürlich der Eintritt in die Flaschenhakergesellschaft. Da ich gerade erst die Bedeutung des Wortes arkan gelernt habe, kann ich euch leider von keinen tollen Erfahrungen berichten, die ich mit diesem Wort gemacht habe. Außerhalb von einer Reihe von Videospielen, die diesen Begriff für ihre Zwecke missbrauchen, habe ich von dem Wort allgemein noch nichts gehört. Hatten wir nicht neulich bei einem Klugscheißer-Donnerstag noch ein anderes Wort, das ein Synonym zu geheim ist? Manchmal ist es wirklich nicht notwendig, alle Begriffe zu kennen. Zumindest im Alltag. In einem Buch oder einer Geschichte könnte man das vielleicht unterbringen.

Haken. Haken allein benutzt man fast so selten wie arkan, nämlich wenn man sagen will, dass man etwas irgendwo (mit einem Haken) festgemacht hat oder wenn etwas hängenbleibt, wie etwa der Schlüssel im Schloss. Damit man das Wort öfter benutzen kann, muss man ein paar kleine Silben davorschieben. 
Abhaken verbinde ich nur mit guten Gefühlen. Lehrer, die vor deinen Augen deine Arbeit inspizieren, keine Fehler verbinden und alles abhaken müssen. To-Do-Listen, deren unabgehakte Kästchen sich Schritt für Schritt verringern. Oder sei es auch nur gedanklich das Thema abzuhaken, mit dem man für immer abgeschlossen hat.
Nachhaken stellt für mich manchmal ein Problem dar. Und zwar insofern, dass ich nicht weiß, wann ich nachhaken soll und wann ich es bei der Sache belassen und keine weitere Fragen mehr stellen sollte.
Enterhaken ist das coolste -haken Wort.
Sich unterhaken ist was für kleine Kinder.
Bettlhaken ist ein Rechtschreibfehler.

Mineralwasserflaschen. Kürzlich hatten wir schonmal das Wort Kohlensäure an einem RW-Montag, also werde ich versuchen, dass sich die Themen nicht überschneiden.
In meinem Leben habe ich schon so gut wie mit allen Wasserbehälter-Varianten dieser Welt Erfahrung gemacht. Glasflaschen, Plastikflaschen, Waterpacks, Thermos-Flaschen; 0,5, ein und zwei Literflaschen, mit oder ohne Kohlensäure, mit Aromen versetzt oder natürlich und so weiter und so fort. 
Wasser bleibt Wasser. Gefühlt kann es durchaus einen Unterschied machen, ob man aus Cocktail-Glas, Trichter, Becher, Plastik- oder Glasflasche trinkt und ob das Wasser kalt oder warm ist. Seinen Zweck erfüllt es aber so oder so. Worauf  es allerdings ankommen könnte, ist die Qualität des Wassers. Normalerweise trinke ich Wasser aus dem Supermarkt. Früher hatten wir auch mal eines dieser Sprudelgeräte, mit dem man aus Leitungswasser, nun, wie der Name schon sagt, Sprudelwasser, beziehungsweise Wasser mit Kohlensäure machen konnte. Von unbearbeitetem Leitungswasser nehme ich normalerweise Abstand. Warum weiß ich auch nicht so genau. Leitungswasser in Deutschland sollte ja generell trinkbar sein. Ich schätze, ich bin verschreckt, weil ich unabsichtlich schon Erfahrung mit sehr verkalkten Wasserhähnen machen musste. Nicht der schlimmste Geschmack auf Erden, aber auch nicht gerade wünschenswert. In Ghana war es noch schlimmer, da wurde uns gesagt, wir sollten vorsichtshalber nichtmal beim Mundspülen nach dem Zähneputzen mit dem Leitungswasser gurgeln. Nein, dazu "musste" man Trinkwasser benutzen. Die Anführungszeichen, weil wahrscheinlich sowieso nichts passiert wäre, aber sicher ist eben sicher. Jedenfalls gab es dort das Trinkwasser zumeist eben nicht in Flaschen, sondern in diesen Water Packs.
Und ich muss sagen, nach einer Weile habe ich Flaschen wirklich nicht mehr vermisst. Der große Nachteil dieser Dinger ist, dass sie nicht wiederverschließbar sind. Nach einem ersten etwas größeren Schluck sind sie aber standfester, als man vielleicht vermuten würde, auslaufen sollte also kein Problem sein. Der große Vorteil ist, dass man sein Water Pack meist in einem Rutsch austrinkt, sie wie dutzende angetrunkene Flaschen anzuhäufen, was leider eine meiner Eigenarten ist, wird einem also nicht passieren. Da es aber selbst nach wochenlanger Übung beim Öffnen noch zu Sauereien kommen kann, fällt meine Wahl aber wohl doch auf die Mineralwasserflaschen.


Und das war es dann auch schon wieder mit dem RW-Montag. Wie versprochen, vollkommen fußballfrei. Also dann, habt Spaß, tretet keinen arkanen Machenschaften bei und trinkt eine leckere Flasche Mineralwasser, ich verspreche euch, es gibt keinen Haken!

Schöne Schlussworte: "Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich." - Mark Twain

Samstag, 14. Juni 2014

Nachtwanderung




 Nachtwanderung Teil I

Endlose Fragen und Probleme. Sie tummeln sich in meinem Kopf wie Kinder an Halloween, die so lange an meiner Tür klingeln, bis sie bekommen, was sie wollen. Doch ich kann ihnen nicht helfen, ich habe keine Süßigkeiten im Haus. Die einzige Lösung wäre, für eine Weile zu verschwinden, um später mit einer großen Auswahl dieser Zahnarztprovisionserhöher zurück zu kommen. Doch sie lassen mich nicht. Sie kratzen und treten gegen die Tür, betäuben mich mit ihrem Schrei nach Aufmerksamkeit. Ob ich ihnen gerne geben würde, was sie wollen? Gott verdammt, natürlich würde ich das.
   Aber ich kann nicht. Es sind zu viele. Und alle wollen sie etwas Verschiedenes. Lakritz! Schokolade! Gummibärchen, aber nur die gelben! Sie erdrücken mich, ich muss hier raus.

Ich versuche wirklich, nicht vor meinen Problemen davonzulaufen, doch manchmal geht es nicht anders. Es fällt mir schwer, auch nur auf einen klaren Gedanken zu kommen, in diesem Zustand werde ich auf meine Fragen und Probleme keine Antwort finden. Dazu muss ich zuerst meinen Kopf frei kriegen. In solchen Situationen hilft es mir immer, ein bisschen an der frischen Luft spazieren zu gehen. Dass gerade tiefste Nacht ist, trifft sich umso besser; ich möchte mit meinen Gedanken allein sein.
   Schlüssel geschnappt, Jacke und Schuhe an und ab mit mir. Je schneller desto besser - wenn ich noch länger in dem von mir erschaffenen Chaos sitze, verklumpt mein Verstand noch endgültig zu Brei.

Die frische Abendluft tut gut, richtig entspannen kann ich aber erst, sobald mein Haus außer Sichtweite ist; weit muss ich dafür zum Glück nicht gehen. Nachdem auch das geschafft ist, kann ich einen Teil meiner Anspannung abzulegen. Wie bei einer alten Balkenwaage senken sich sogleich meine Schultern, während mein Blick sich langsam erhebt. Jetzt, da das Gewicht neu und vor allem richtig verlagert ist, fühle ich mich schon deutlich besser. Nur noch ein kurzer Blick, ob ich zu dieser Zeit denn auch wirklich allein auf den Straßen unterwegs bin. 
   "Ahh, verdammt", stoße ich aus Versehen halblaut aus und halte mir die Hand an den Kopf. Vor meinen Augen hat sich die Welt in ein verpixeltes Computerspiel verwandelt und alles schwimmt umher. Verärgert schüttele ich meinen Kopf, um die Illusion abzuwerfen und murmele in mich hinein: "Ich muss mir wirklich angewöhnen, mehr Wasser zu trinken." Entweder bin ich zu faul oder ich denke schlicht nicht daran, jedenfalls endet es fast immer damit, dass ich, wenns hoch kommt, nur die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge zu mir nehme. Und die Sommerhitze macht dieses Dehydrationsproblem auch nicht gerade besser.
   Zurück zum Straßenbild. Glück gehabt, man weiß ja nie, welch mysteriöse Gestalten sich um diese unmenschliche Zeit so herumtreiben, doch heute bin ich die einzige. Zumindest dachte ich das in diesem Moment. 
   Wohin soll ich gehen? Ein Winkel dieses Rentner-Städtchens ist langweiliger als der andere und für interessante Nachtspaziergänge eignet sich die Umgebung sowieso nicht. Es ist völlig gleich, welche Himmelsrichtung ich einschlage. Ich weiß nicht nicht, ob ich das beruhigend oder frustrierend finden soll. Wie sehr wünsche ich mir ein Leben, in dem ich keine Fehler machen kann. Ein Leben, in dem nichts was ich mache, irgendwelche Konsequenzen hat. Keine Enttäuschungen, keine traurigen Gesichter, kein "das hab ich mal wieder ordentlich verkackt"- Gefühl. Wenn man sich den Gedanken ein zweites Mal durch den Kopf gehen lässt, stellt man jedoch fest, dass solch ein Leben noch viel schlimmer wäre. Wir Deutschen haben uns dafür ein Sprichwort ausgedacht: No risk, no fun! Warum wir uns dazu entschieden haben, es in der englischen Sprache zu verfassen, weiß keiner so genau.Eine andere deutsche Variante ist Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und beide Sprichwörter haben recht: Wenn man weiß, das nichts schief gehen kann, kann man sich dann überhaupt noch auf irgendetwas freuen? Kann man dann noch stolz auf seine Erfolge sein? Ist so ein Leben lebenswert?
   Während ich den Gedanken zu Ende denke, bemerke ich aufeinmal, dass meine Beine sich schon längst entschieden haben, welchen Weg sie einschlagen wollen. Also gut, dann eben diese Richtung. Nicht gerade optimal, aber was solls - No risk, no fun. Schritt für Schritt nähere ich mich dem Einzigen, dem ich bei dieser Dunkelheit aus dem Weg gehen wollte. Plötzlich dringt ein dumpfes Geräusch aus der Ferne in meine Ohren. Ich bin nicht allein.

Fortsetzung folgt...


Eine Einleitung empfand ich an dieser Stellem als unpassend und habe darum einfach losgelegt. Wahrscheinlich ist euch bereits aufgefallen, dass dies der Story-Samstag ist. Wenn ihr nocheinmal ganz kurz nachlesen wollt, worum es dabei geht, dann könnt ihr das gerne hier tun.

Zu meiner Überraschung fiel es mir, um ehrlich zu sein, ziemlich schwer, jede Woche eine komplett neue Geschichte auszudenken. Also versuche ich es mal mit einem Mehrteiler. Zu einem gewissen Anteil wahren Erlebnissen nachempfunden und zu einem gewissen Anteil Sachen dazuerfunden, damit es spannender wird. Wie groß diese Anteile sind, könnt ihr selbst für euch entscheiden. Oder lest es ganz einfach als normale Geschichte, wie jede andere auch.

Die nächste Woche wird doppelt soviel gepostet wie normalerweise, um zumindest eine Woche nachzuholen. Und diesmal meine ich es Ernst. Einen festen Plan, kann ich euch daher nicht geben, vielleicht wird am Sonntag gepostet, vielleicht am Mittwoch und vielleicht am Dienstag zweimal. Wer weiß.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende, schwitzt euch nicht zu Tode und habt noch viel Spaß.

Schöne Schlussworte: "Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter. " - John Ruskin