Dienstag, 16. September 2014

Inflation macht Spaß

Da bin ich wieder. Ich will es schließlich mal wieder auf mehr als 5 Beiträge pro Monat schaffen. Nur den Story-Samstag habe ich mal wieder übersprungen. Irgendwie habe ich mich da verfahren - zu 50 % weiß ich, wie es weiter gehen soll, leider ist das nicht genug. Ich weiß nicht, ob ich einfach eine neue Geschichte anfangen soll, die alte schnell und abrupt enden lassen soll oder doch nochmal ein wenig nachdenke und sie so lang verlaufen lasse, wie ich es ursprünglich geplant hatte. Schwierig.

Ist jetzt auch egal, RW-Montag ist dran. Wenn ihr wissen wollt, worum es dabei geht, könnt ihr oben mit der Maus über Was ist das alles hier fahren, dann öffnet sich ein Dropdown-Menü und ihr könnt auf RW-Montag klicken. Oder ihr nehmt einfach diesen Direktlink.

Und für diejenigen, die schon wissen, was abgeht oder einfach losstarten wollen, ab mit uns unter den Strich unter der Rechnung.


Die Los-Trommel rotiert und spuckt aus:

Griechisch, Ureinwohner, zentralstes.

Die zentralsten Ureinwohner Griechenlands sind die Pleitegeier. Lange hielt man sie für ausgestorben, doch jetzt strömen sie aus der Mitte des Landes hevor und verteilen sich in alle Ecken.
Die Ureinwohner Deutschlands sind ebenfalls in alle Ecken der Welt gereist. Eines aber vereint sie alle. Ihr zentralstes Lieblingsessen ist griechisch. Wo immer Deutsche Ureinwohner zusammentreffen, essen sie Gyros, Cevapcici und Tzatziki. Bockwurst und Kartoffelsalat sind da selbstverständlich nur sekundär.

Griechisch. Ich weiß so gut wie nichts über Griechenland. Weder über das Essen, die Ökonomie oder auch das Land an sich. Ich hab bisher auch nur einen Halb-Griechen kennengelernt. Der war ganz okay. Aber auch wenn ich nichts über das Land weiß, bin ich trotzdem interessiert, wie es mit Griechenland weitergehen wird, nach all dem Rummel um Insolvenz, Streiks und Finanzierungen. Vielleicht kann man ja noch etwas daraus lernen - ob sie es jetzt schaffen, sich aus dem Schlamassel zu retten oder nicht. 
Es macht mir immer Spaß, zu gucken, wie sich Dinge, mit denen ich mal zu tun hatte, so entwickeln. Seit ich aus Ghana zurück bin, hat die Inflation der Landeswährung schon wieder fast um unglaubliche 50 % zugenommen. Ich glaube einen anderen Volunteer gab es damals sogar, der sich für ein volles Jahr verpflichtet hatte. Da kann ich für ihn nur hoffen, dass er nicht all sein Geld sofort umgetauscht hat. 
Das ist wirklich Wahnsinn. Allein in den 4 Monaten als ich da war, musste ich dreimal miterleben, wie der Streichkäse teurer wurde und zweimal, wie sich die Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel in die Höhe geschoben haben. Ich sage euch, Inflation ist kein Spaß. Zumindest nicht für die Betroffenen. Als Außenstehender hat es schon irgendwie einen gewissen humoristischen Wert, mitanzusehen wie die Währung aus Zimbabwe oder auch die alte deutsche Papiermark teilweise wöchentlich und in Einzelfällen auch täglich die Hälfte ihres Wertes verloren haben. Stellt euch vor, ihr müsst noch dringend neue Milch kaufen, doch es ist schon spät am Abend und ihr habt eigentlich keine Lust mehr. Entweder ihr müht euch doch noch zum Supermarkt oder ihr müsst am nächsten Tag statt einem, zwei Euro bezahlen. Und falls ihr am nächsten Tag auch nicht zum einkaufen kommen solltet, müsstet ihr schon vier Euro zahlen. Einen Monat später geht ihr wieder einkaufen und guckt auf das Preisschild der Milch: 2.000.000.000 Euro - was für ein Schnäppchen!

Ureinwohner. Wenn ich das Wort Ureinwohner höre, denke ich an lendenschurz-tragende, speer-werfende, wilde Menschen. Heutzutage muss diese Definierung zwar nicht mehr unbedingt auf alle Ureinwohner zutreffen, aber ich gehe trotzdem von diesem Szenario aus. Und was soll ich sagen, ich finde es ziemlich cool. Menschen, die bis heute ohne Technik und anderes modernes Zeug überlebt haben. Respekt. Ich frage mich nur, was sich bei ihnen stattdessen entwickelt hat. Es kann ja nicht sein, dass sie sich tausende Jahre überhaupt nicht entwickelt haben, während wir mittlerweile mit Raketen ins All schießen. Oder doch? Ich meine, vielleicht können sie Fleisch schneller zerkleinern, als der weltbeste Koch. Vielleicht können sie innerhalb von Sekunden auf einen Baum klettern. Vielleicht würden sie den ersten Platz in einem Ultra-Marathon belegen. Und vielleicht auch nicht. Vielleicht sind sie nur durchschnittliche Jäger, kennen keine speziellen Tricks und leben einfach ihr Leben. Ohne Fortschritt. Einziges Ziel: Fortpflanzung und Überleben sichern. Aber das wäre so komisch. Das klingt nach Tieren, aber nicht nach Menschen. Okay, okay, wir sind ja eigentlich auch Tiere, aber haben Menschen nicht einen größeren Drang, sich weiterzuentwickeln als die restlichen Tiere? Wieso sollten wir es sonst hierhin geschafft haben, aber Delfine, Raben, Affen und sämtliche anderen intelligenten Tiere nicht? Wie würde die Welt aussehen, wenn wir alle noch immer keulen-schwingende Barbaren wären? Würde es mehr oder weniger Kriege geben? Wie viele Sprachen gäbe es? Wären wir generell glücklicher oder besorgter? Würde sich irgendeine Tierart so vermehren, dass sie uns und anderen Lebewesen den Lebensraum wegnimmt oder würde der Lauf der Natur dafür sorgen, dass so etwas nicht passieren könnte? Wenn ich all das in meinen Überlegungen berücksichtige, kann ich nur eins mit Sicherheit sagen: Ich bin froh, dass wir da sind, wo wir sind.

Zentralstes. Was hat sich der Zufallsgenerator dabei nur gedacht? Wie oft benutzt man dieses Wort denn? Das Zentralste heißt soviel wie das Mittigste und das ist sowas wie das Einzigste - es sollte gar nicht existieren. Mitte ist Mitte, da geht nicht mehr und nicht weniger. 
Das Zentralste in meinem Leben ist irgendwo zwischen anderen Menschen und mir selbst. Mein Lebensziel ist, anderen Menschen zu helfen, ich will aber auch selbst Spaß haben. Meine zentralste Lieblingsfarbe ist wahrscheinlich schwarz. Zentral in einem erdachten Kreis aus allen Farben liegen Farben wie grün, blau und weiß. Ganz hinten tummeln sich pink, türkis und beige, aber in der Mitte, die zentralste aller Farben, ist für mich schwarz. Ganz für sich allein oder zur Verstärkung und Hervorhebung anderer Farben, es ist für mich die stärkste, aussagekräftigste Farbe. Aber nur wenn alle anderen Farben auch im Spiel sind. Wenn alles schwarz wäre, dann wäre das offensichtlich nicht so toll. Dann gäbe es nichts zum Hervorheben und verstärken und aussagekräftig, wenn sie die einzige Farbe wäre, wäre sie selbstverständlich auch nicht mehr. Also an dieser Stelle danke an türkis und Co., auch wenn ihr nicht meine zentralsten Lieblingsfarben seid, ich bin froh, dass es euch gibt.

Puh, das waren mal wieder unerwartet außergewöhnliche Wörter. Wenn ihr es doof findet, dass der Zufallsgenerator solch ungebräuchliche Wörter ausgibt, dann bestimmt doch einfach selbst, was nächsten RW-Montag für Wörter dran kommen sollen. Schreibt dazu einfach ein Kommentar und sagt mir, welche drei Wörter ich mit mir selbst diskutieren soll. Ich freue mich schon auf eure Kommentare!

Schöne Schlussworte: "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." - Henry Ford
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Donnerstag, 11. September 2014

Der Apologet entschuldigt sich nicht

Vor 156 Stunden habe ich darüber geredet, dass ich ebenso viel Nützliches wie Sinnloses tun wollte. Nach meiner Rechnung muss ich nun also nur noch knapp 155 Stunden Nützliches nachholen.

Was könnte da besser taugen (sich dazu eignen, dazu gebrauchbar sein), um die erste Stunde abzuarbeiten, als ein Klugscheißer-Donnerstag? Als ob es nicht schon genug Irregularität (Unregelmäßigkeit) mit dem Terminplan meines Blog gegeben hätte, habe ich die Proärese (Entscheidung) getroffen, die Abundanz (Häufigkeit) des Klugscheißer-Donnerstages dem Zufall zu überlassen. Immer wenn ich jetzt im Alltag auf ein Wort treffe, das ich nicht kenne, oder das mir geeignet für den Klugscheißer-Donnerstag erscheint, schreibe ich es mir auf. Sobald sich sich 10 davon akkumuliert (angesammelt) haben, wird es am folgenden Donnerstag zu Klugscheißerei kommen, ansonsten nicht. Jede Woche ist meiner Meinung nach nämlich wirklich zu viel. Dann mal ab zu den ersten Wörtern, die ich mir aufgeschrieben habe.

Normalerweise annotiere (mit Anmerkungen versehen) ich meinen Text am Donnerstag nicht so sehr. Erklärungen und Entschuldigungen sind mehr so eine Montags-Sache. Man könnte mich fast einen Montags-Apologeten nennen, so oft wie ich mich da entschuldige. Allerdings nur, wenn man, wie ich, den Fehlschluss zieht, das Wort käme vom englischen apologize (entschuldigen). Tut es aber nicht. Im Gegenteil. Wer sich entschuldigt, der sieht seine Schuld zumeist ein. Wer ein Apologet ist, der ist fest von einer Lehre oder Auffassung überzeugt und scheut sich auch nicht, mit seiner ganzen Mitwelt darüber zu diskutieren. Er wird sie stets verteidigen und nutzt dazu Argumente auf hoher intellektueller oder wissenschaftlicher Ebene. Um gleich noch einen Aufstand zu verursachen, hier ein kleines Beispiel: Ein Verfechter der Evolutionstheorie wird versuchen mit wissenschaftlichen Fakten und Hintergründen für seinen Glauben zu argumentieren und kann somit als Apologet bezeichnet werden. Ein Verfechter einer Religion und der Gottes-Schöpfung wird hingegen mehr auf emotionale und psychologische Tricks zurückgreifen, um seine Mitmenschen davon zu überzeugen, dass seine oder ihre Ansicht die richtige ist. In diesem Fall würde man unter Umständen ein anderes Wort wählen, um diesen Menschen zu beschreiben. Als einziges fällt mir gerade Fanatiker ein, was aber meist eher negativ verwendet wird. Wenn ihr noch ein besseres Wort kennt, sagt mir Bescheid!

Das war mal wieder ein viel zu langer Text, für den man auch eine kurze Sentenz (einprägsamer Ausspruch) hätte verwenden können: "Dem Apologet tut es nicht leid, denn seine Meinung hält er für sehr gescheit."

Beim Klugscheißer-Donnerstag könnt ihr stets präsupponieren (stillschweigend voraussetzen), dass sich auch ein paar Wörter mit besonders vielen Silben einschleichen werden, wie etwa fastidiös. Warten ist häufig fastidiös - so langweilig, dass es schon unangenehm ist, ja dass man es am liebsten gar nicht tun müssen wollte. Man macht es nur widerwillig, ist ihm überdrüssig, weil es ja doch immer nur dasselbe ist. Das alles kann fastidiös bedeuten. Ist das nicht fabelhaft? Faszinierend? Fantastisch? Fast.

Da musste ich schon einige Denkarbeit prästieren (leisten, entrichten), um solch ein schlechtes Wortspiel auf die Reihe zu kriegen. Da seht ihr mal, wie altruistisch (selbstlos, aufopfernd) ich sein kann. Aber das war es mir wert, schließlich habe ich euch damit bestimmt unglaublich tangiert (innerlich berühren, im Denken oder Handeln beeinflussen). Wenn nicht, fänd ich das trist (eintönig, freudlos, trostlos). Okay, das hat jetzt nicht ganz so gut gepasst, aber wenn sich die Möglichkeit eines Reims bietet, dann muss man diese Okkasion (Gelegenheit) doch ergreifen!

So - zehn und ein paar zerquetschte neue Worte - das muss reichen. Klugscheißer-Donnerstag ist eben oft nicht so lang, wie die anderen Tage. Dafür muss man mehr nachdenken, das gleich sich also aus.

Schöne Schlussworte: "Auf seine eigene Art zu denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht auf seine eigene Art denkt, denkt überhaupt nicht." - Oscar Wilde

Mittwoch, 3. September 2014

Wieso, weshalb, warum?

Ich habe mir jetzt einen Monat Zeit genommen, um darüber nachzudenken, wie es mit diesem Blog weitergehen soll. Um die wichtigste Frage sofort zu klären: es wird weitergehen. Ich habe es vermisst.

Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es mit dem Blog in letzter Zeit nicht geklappt hat, weil es einfach keinen Platz in meiner Tagesplanung gefunden hat. Als ich noch aus Ghana schrieb, war alles immer pünktlich. Und warum?
Nun zum einen, weil ich täglich für dieselben 4 - 5 Stunden einen Computer zur Verfügung hatte und sonst nicht viel damit anfangen konnte. Ich hasse es nämlich Videos anzuschauen, Videospiele zu spielen und womit man sich sonst noch so die Zeit vertreibt, wenn mir jemand dabei zuschaut. Wenn man dagegen nur tippt, muss man nicht befürchten, dass einem irgendjemand über die Schulter schaut. Ein flüchtiges "Was schreibst du denn da" vielleicht, aber weitere Nachfragen, nachdem man ihnen mitgeteilt hatte, dass es privat sei, kamen zum Glück nicht. Bei Videos hingegen versammeln sich die Ghanaer gerne zusammen vor dem Monitor, was ich meinerseits tunlichst zu vermeiden versuchte. Also Blog schreiben. Das hat einen täglich schonmal für eine Stunde beschäftigt, während der man nicht belästigt wurde.
Und zum anderen, weil ich damals noch große Pläne mit dem Blog hatte. Welteroberung war da nur der erste Schritt. Damit diese Pläne auch aufgehen, war jeden Tag etwas zu schreiben natürlich Pflicht. Zu diesem Zeitpunkt war mein Blog einer der wichtigsten Bestandteile meines Lebens. Hoffnung, ein Ziel, Ermutigung. Mit jedem Eintrag schien ich meinem Ziel näher zu kommen. Ideen über Ideen, wie ich meinen Blog bekannter machen könnte, wie ich ihn besser machen könnte.
Und dann kam die Ernüchterung. In der Fantasie klangen all die Pläne gut, aber konnte ich sie denn auch in die Tat umsetzen? Offensichtlich nicht. Die Leserzahlen und vor allem die Anzahl der Kommentare sanken, alle waren abgesprungen. Wenn niemandem der Blog gefällt, dachte ich mir, dann sollte ich meine Werbepläne auch dringend in den Sand setzen. Dann wäre es nicht besser, als ein nerviges Pop-up. Vielleicht wisst ihr ja, wie sich das inzwischen mit den Youtube-Kommentaren entwickelt hat. Neben dem allgemeinen exponentiellen Abfall der Qualität der Kommentare, trat auch die Eigen-Kanal-Werbung immer vemehrter auf. Unter jedem Video findet man heute etwas wie: 

"Hey cooles Video. Guckt doch mal bei mir vorbei, ich mache auch lustige Videos."

Und das nicht einmal, nein! Copy-Paste unter tausende Videos, wahrscheinlich nicht mal wirklich angeschaut. Das ist nervig. Unglaublich nervig. Aber viel anders hätte ich es auch nicht gemacht. Und ich habe keine Lust, den Leuten dermaßen auf den Strich zu gehen, nur um ein oder zwei mögliche neue Leser pro Kommentar zu bekommen. 

Nein, danke. Dann bleibe ich eben klein. 1 - 5 Leser pro Artikel/Beitrag/Ich finde einfach kein gutes Wort dafür sind besser als gar keine. Jedoch kann ich nicht mal wissen, wie lange sich diese Leser mein Geschreibsel angeguckt haben. Es kann sein, dass sie sich alles dreimal durchgelesen haben, weil sie es so toll fanden oder es kann sein (was viel wahrscheinlicher ist), dass sie es sofort wieder geschlossen haben, nachdem sie festgestellt haben, dass es nicht das ist, wonach sie gesucht haben. So nahe stehe ich der NSA nicht, dass ich das wissen könnte. Wie gut oder schlecht ein Artikel ankommt, kann ich nur über die Kommentar-Funktion erfahren. Doch die ist leider nur gefüllt mit Grillenzirpen und Steppenläufern. Fast schon ein wenig zu oft, rufe ich mittlerweile dazu auf, ein Kommentar zu hinterlassen, doch es passiert nicht. Das hat meine ganzen Konzepte ein bisschen durcheinander gebracht. Ursprünglich wollte ich den RW-Montag ja nur mit Leser-Kommentaren machen. Dann ausnahmsweise einmal, weil diesmal kein Kommentar eingetroffen war, habe ich mir selbst etwas ausgesucht. Dann noch einmal. Und nochmal. Wahrscheinlich schreibe ich mittlerweile nur noch für mich selbst. Was nicht das Allerschlimmste ist, es macht ja immer noch Spaß, aber es ist eben nicht das, was ich mir ausgemalt hatte.
Vor allen Dingen lernt man sich beim Schreiben selbst besser kennen. Gerade eben wollte ich noch über Tagesplanung schreiben und jetzt bin ich schon zu ganz anderen Gründen abgedriftet, von den ich nichtmal selbst wusste.
Wenn man vom Teufel spricht, da ist ein weiterer Grund, der mich mit dem Blog zurückgeworfen hat. Gerade jetzt mache ich es, wie ich es auch zu Anfang noch gemacht hatte. Einfach runterschreiben, keine Gedanken daran verschwenden, dass man etwas besser schreiben könnte. Mit der Zeit habe ich mir nämlich immer mehr Zeit genommen, um Paragraphen zu schreiben und neuzuschreiben. Oder beim Verschwörungstheorie-Dienstag 2312 mal auf die Aktualisieren-Taste zu klicken, bis man etwas findet, was "lustig" genug für die Leser ist. Das führt zu einer Schreibblockade. Zumindest bei mir. Wenn man einfach der Nase nach schreibt, dann lässt man sich nicht so leicht ablenken und alles fühlt sich leichter und irgendwie angenehmer an. Das habe ich aber in den letzten Monaten nicht bedacht und alles fühlte sich immer mehr nach Arbeit als nach Spaß an. Der Gedankengang war nicht mehr: Ich bin gespannt was wohl heute beim Verschwörungstheorie-Dienstag dran kommt, sondern: Ich hoffe, dass ich etwas Passendes finde, das für meine Leser nicht zu langweilig ist. Jeder weiß, dass man besser arbeitet, wenn man Spaß an der Sache hat. Ich hätte es auch wissen sollen. Ich muss heute endlich mal wieder was für den Blog schreiben. *Mehrere Stunden voller sich-davor-drücken vergehen.* Dann morgen. Morgen muss ich endlich wieder etwas für den Blog schreiben. Muss. Muss ist ein abscheuliches Wort für mich. Ich arbeite nicht gut unter Druck. Ich muss lernen, diesen Druck nicht in meinen Kopf zu lassen. Ich kann es schließlich drehen, wie ich will, Druck wird es immer geben. Ich WILL jeden Tag etwas schreiben, aber wenn ich es einmal nicht schaffe, dann ist der Druck da, es irgendwie auszugleichen zu müssen. So geht das eben im richtigen Leben nicht. Ich kann nicht sagen:"Ich wollte gestern ja zu Arbeit kommen, aber ich hab es nicht aus meinem warmen gemütlichen Bett geschafft." Ich kann nicht das Training vor dem großen Spiel sausen lassen. Ich kann mich nicht über die politische Lage beschweren und dann nicht wählen gehen.
Wenn man etwas passioniert nachgeht und etwas erreichen will, dann muss man sich auch reinhängen, verdammt nochmal. Ist das denn so schwer, für mich zu verstehen? Habe ich eine Disziplins-Allergie?

Meine Ansprache zur Zeitplanung hat sich also als Ausrede entpuppt. Ich werde euch trotzdem erzählen, was ich ursprünglich schreiben wollte. Ich hatte entweder vor, mir jeden Tag eine feste Stunde Zeit zu nehmen, in der ich schreibe. Das Problem dabei wäre gewesen, das ich nicht glaube, dass ich es geschafft hätte, mir tatsächlich jeden Tag für die selbe Stunde frei von allem anderen zu nehmen. Nicht aus organisatorischen, sondern, wer hätte das gedacht, aus disziplinarischen.
Die andere von mir erdachte Möglichkeit war, eine Art Belohnungssystem für mich einzuführen. Erst eine Stunden arbeiten, dann eine Stunde Spaß haben. Da wiederum war das Problem, dass ich nicht weiß, was ich als Arbeit und was als Spaß einordnen soll. Wenn ich den Blog als Arbeit einstufe, dann habe ich dasselbe Problem wie zuvor. Wenn ich ihn als Spaß einstufe, fehlt mir etwas, was ich als Arbeit machen kann. So viele Pflichten habe ich nämlich, zumindest zur Zeit noch, nicht. Vielleicht wäre eine Nützlich/Sinnlos Kategorisierung besser. Ob ich dann Laufen gehe, Programmieren lerne oder etwas für den Blog tue, wäre dann egal. Wenn ich einen Tag mal nichts im Blog mache, müsste ich dafür dann extra viel laufen oder lernen. Ich hoffe das lässt sich einrichten.

Wenn alles klappt, dann wird es ab jetzt wieder mehr hier zu lesen geben. Allerdings vielleicht nicht jeden Tag das, was eigentlich dran wäre. Vielleicht sollte ich einfach die Vorsilben wegnehmen und daraus nur noch RW-Tag, Verschwörungstheorie-Tag etc. machen. Ich hab halt nicht immer Lust auf das was ansteht. Aber vielleicht sollte ich auch da disziplinierter sein und mich an meinen Wochenplan halten. Ach ich weiß doch auch nicht.

Schöne Schlussworte: "Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen." - Konrad Adenauer