Montag, 5. Januar 2015

Gute Vorsätze sind für faule Menschen.

Frohes neues Jahr an alle.

Ich habe das Gefühl, ich altere nicht schnell genug mit. Jedes Jahr aufs Neue frage ich mich, wie wir denn schon diese Jahreszahl schreiben können.
2015 - das klingt so futuristisch. 2015 klingt, als würden vor unserer Haustür fliegende Autos rumdüsen, die Kinder zu Weihnachten ihr erstes eigenes Jetpack auspacken und wir unsere Ferngespräche mit Hologrammen führen müssten.

Neues Jahr heißt auch gute Vorsätze. Zumindest für die Faulen; die restlichen Menschen ändern ihr Leben einfach immer dann, wenn sie es für nötig halten. Tja, wär schon cool. Aber ich zähle eben zu den Faulen, das heißt, ich habe mir einen ganzen Haufen guter Vorsätze formuliert. Einer dieser Vorsätze ist, wieder regelmäßig für den Blog hier zu schreiben. Mindestens für einen Monat. Ich weiß nicht, wie viel das wert ist, angesichts der Tatsache, dass ich bereits rund die Hälfte meiner Vorsätze in den Sand gesetzt habe, aber wir werden sehen. Vielleicht hätte ich auf die Liste auch noch draufschreiben sollen, dieses Jahr ein wenig optimistischer zu sein.

Was sich zum Jahresumschwung nicht geändert hat, ist der Strich unter der Rechnung, der darauf hinweist, dass das Gelaber ein Ende hat und der eigentliche Inhalt des RW-Montags beginnt. Obwohl ihm ein bisschen Sport auch mal ganz gut täte.


Drei Begriffe, zu denen ich frei heraus sage, was ich von ihnen denke. Normalerweise entnehme ich diese drei Begriffe einem eurer Kommentare. Oder, falls das nicht möglich ist, bemühe ich das Internet um einen Zufallsgenerator. Der macht den Job zur Not auch. Wer nochmal genauer nachlesen will, worum es geht, kann das hier tun.

Unsere drei heutigen Begriffe sind:

Peperonis, Innenwinkelsummen, Kanusport.

Die Innenwinkelsumme einer Peperoni muss äußerst gering sein, weil sie so scharf  ist! Haha, versteht ihr, weil man zu spitzen Winkeln auch scharf sagen kann, wie bei einer scharfen Kurve! Guter Witz? Nein? Okay. 
Ob man beim Kanusport wohl Innenwinkelsummenberechnung gebrauchen kann? Zum Beispiel dafür, wie die Wellen gegen das Boot schlagen. Also vorstellen könnte ich mir das schon. Wenn man das allerdings bei jeder Welle einzeln machen will, müsste man die Zeit anhalten können. Und wer die Zeit anhalten kann, der wird kein Kanusportler. Wer die Zeit anhalten kann, der macht sich einen Spaß daraus, heimlich anderen Menschen Peperonis unters Essen zu mischen.  Oder auch nicht. Ich kenne leider keinen Zeitanhalter, um mir das zu bestätigen. Ihr vielleicht?

Peperonis. Was Schärfe angeht, stehe ich so ziemlich genau in der Mitte. Wenn Person A sagt, dass sie die Chips zu scharf findet, beiße ich noch genussvoll rein und spüre kaum eine Regung im Rachenraum. Wenn dann jedoch Person B mit ihrem berühmten Chili, einschließlich der geheimen Scoville-Skala-sprengenden Zutat ankommt, dann versteckt sich auch meine Zunge so tief wie nur irgend möglich. Und wenn im Döner, Burger oder sonstigen Fastfood-Produkt Chili-Schoten (keine Ahnung, ob das jetzt Peperonis sind oder nicht) anzutreffen sind, dann ziehe ich es auch vor, sie auszusortieren. Ich bin vielleicht nicht der Unverträglichste was Schärfe angeht, dass heißt aber noch lange nicht, dass ich sie mag. Wenn ich auf eine Geschmacksrichtung verzichten müsste, dann wäre es wohl Schärfe. Dabei kann ich noch nicht mal sagen, wie Umami (ist das so richtig?) überhaupt schmeckt.
Okay, jetzt habe ich es doch nachgeschlagen. Umami war zwar richtig, Schärfe ist aber keine Geschmacksrichtung beziehungsweise Qualität des Geschmacksinns. Da gibts sonst nur noch salzig, süß, bitter und sauer. Mein Fehler. Ich brauche Schärfe in meinem Leben trotzdem nicht.

Innenwinkelsummen. Hat sich außer mir noch jemand während seiner Zeit im Matheunterricht darüber beschwert, wozu man den Kram im richtigen Leben überhaupt braucht? Wahrscheinlich jeder. Schließlich geben bei manchen Themen sogar die Lehrer zu, dass eine gute Chance besteht, in der Schule das letzte Mal etwas von diesen Dingen zu hören.
Innenwinkelsummen gehören aber sicher nicht dazu. Die Länger der Seiten eines Dreiecks mit Pythagoras berechnen; mit Winkeln berechnen, wo man den Rasensprenger hinstellen muss, damit er die ganze Beet bewässert und sicher noch viele andere Dinge, die ich gerade vergesse. Ich wünschte man würde in den Schulen mehr angewandte Mathe in Alltagssituationen als Rechenbeispiele benutzen und nicht wie lange es dauert, bis der schnelle Zug den langsamen dreimal überholt hat. Andererseits war es mir als Schüler ziemlich egal, was in den Textaufgaben drin stand. Von mir aus hätten sie da Pokemon-Kämpfe berechnen können - in der Schule wird über jede Matheaufgabe gestöhnt, egal wie cool sie im Nachhinein gesehen war. Wow, Lehrer ist wirklich kein einfacher Beruf.

Kanusport. Männer und Frauen mit lustigen Badekappen, eng-umgeschnallten Taucherbrillen und angestrengtem Blick sind bei einem Wettbewerb enthusiastisch dabei zu versuchen, den ersten Platz zu erringen. Das ist der Eindruck, den Kanusportler im Fernsehen auf mich machen. Oder waren das Schwimmer? Wassersportler sehen für mich alle gleich aus.
Einmal habe ich es versucht - und elendiglich versagt. Dabei war das sogar eher ein Paddelboot als ein Kanu und somit vermutlich einfacher. Ständig geriet mir das dumme Paddel unters Boot und hätte es fast samt Inhalt - mir - umgeschmissen. Darum kriegen Kanusportler von mir den größten Respekt gezollt. Wer ein Hobby mit solchen Einstiegsschwierigkeiten (ich hoffe, ich bin nicht der einzige, dem es so ging) beginnt und es trotzdem hartnäckig durchzieht, bis solche Dinge nicht mehr passieren, hat deutlich mehr Disziplin als ich sie je haben werden. 

So, erster Beitrag dieses Jahr von, nun, mindestens einem, fertig. Stoßen wir darauf an, dass noch viele kommen werden. Mit Wasser. Keine Lust auf Sekt.

Schöne Schlussworte: "Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen." - Konrad Adenauer
(Habe ich das schonmal benutzt? Selbst wenn, stimmt ja immer noch.)

1 Kommentar:

  1. Anonym5.2.15

    Ich mag deine Zitate !

    Wie leicht, ach, gerät man doch zwischen die eine Angst, daß etwas passieren könnte, und die andere Angst, daß es nicht passieren könnte.
    Kurt Marti (*1921), schweizer. Pfarrer u. Schriftsteller

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