Freitag, 4. Juli 2014

Unheimliche Musik





Nachtwanderung Teil II

Der Ursprung des Geräusches eruptiert von einer entfernt liegenden Quelle, deren Distanz ich nicht ausmachen kann. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, aus welcher Richtung es kommt. Würde die Quelle von irgendwo anders als aus der Richtung, auf die ich von Anfang an zusteuere, kommen, hätte ich mir längst meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen und versucht, mich unbemerkt davonzuschleichen. So jedoch siegt meine Neugier über mich. Wenn du selbst der Jäger bist, kannst du nicht zum Gejagten werden - mein auf die Schnelle selbst-zusammengeschneidertes Sprichwort spricht mir mehr Mut zu, als mir gut täte.
   Ich muss es wissen; was zum Teufel ist das? Es klingt so fremdartig, fast ein bisschen wie Musik und zugleich doch ganz anders. Keine dämonischen Chöre, kein Instrument, das ich noch nie in meinem Leben gehört habe, einfach nur falsch und weltfremd. So sollte sich keine von Menschenhand geschaffene Musik anhören. Ich versuche mir klarzumachen, dass die verfremdete Wahrnehmung wohl demselben Problem, wie die kurzzeitig schwindende Sicht, zu zuschulden ist und schlurfe mit vor Aufregung weit geöffneten Augen weiter.
   "Ist doch Unsinn", murmele ich, während ich auf mein Ziel zugehe, "das ist ganz normale Musik. Es muss ganz normale Musik sein." Was mache ich mir da überhaupt so einen Kopf drum? Als ich das erste Mal in meinem Leben Jazz gehört habe, kam es mir auch merkwürdig vor. Es war wie nichts, was ich zuvor gehört hatte. Warum sang keiner? Musste der Trompetenspieler nicht schon einen ganz roten Kopf haben, vom vielen Pusten? Warum wollte ich plötzlich tanzen? Die Fragen liegen jetzt schon mehr als 10 Jahre zurück, auf die letzte weiß ich bis heute keine Antwort. Musik kann die verschiedensten Gefühl in einem auslösen. Frohsinn, Trauer, Nostalgie, Wut. Doch diese Musik, ist nicht wie Jazz. Sie ist nicht wie Rock, nicht wie Pop, nicht wie Rap und nicht wie Klassik. Das einzige Gefühl, das sie in mir auslöst ist schieres Unbehagen. Sie zieht mich an, wie eine mit Käse präparierte Falle die Mäuse. Ich spüre, dass ich mich in Gefahr begebe, wenn ich mich ihr nähere und trotzdem bin ich bereit, dieses Risiko einzugehen. Herauszufinden was das alles ist und die Erkenntnis, mir unnötig Angst gemacht zu haben, wäre ausreichend Genugtuung, um ein paar unangenehme Minuten aufzuwiegen.
   Ich hatte es befürchtet. Die Geräusche kommen aus dem Wald. In dieser nächtlichen Schattenlandschaft sticht er wie ein uneingeladener Clown auf einem Kindergeburtstag hervor. Ein gigantisches schwarzes Biest, das sich da aus dem Boden erhebt. Um mich herum ist alles so ein bisschen dunkel, aber im Wald ist es stockfinster. Keine Straßenlaterne erhellt den Weg, kein Mondschein schafft den Weg durch die dichten Blätterkronen. Wer sich da ohne Flutlicht hinein wagt, muss damit rechnen, jederzeit von einem uneingeladenen Clown angesprungen werden zu können und diesmal meine ich das nicht mal sinnbildlich.
   Nennt mich einen Angsthasen, einen Sitzpisser, einen Übertreiber und was euch sonst noch alles einfällt, aber da gehe ich nicht rein. Erst recht nicht, nur um herauszufinden, wo diese dämliche Musik herkommt. Ich habe langsam echt genug davon, was diese Nacht mit meinem Kopf anstellt. Ich bin hergekommen, um mich zu entspannen und nicht, um mir noch mehr unnötige Gedanken zu machen. "Was immer es auch ist, es kann mich mal am Arsch lecken", denke ich genervt und frustriert, während ich in die Straße rechts von mir einbiege und mich vom Geschehen entferne.
   Ich kann es kaum glauben, erst 10 Minuten sind vergangen, seitdem ich mein Haus verlassen habe. Über was wollte ich nochmal nachdenken? Diese blöde Musik hat alles durcheinander geworfen. Hätte ich mich nur für eine andere Richtung entschieden, dann wäre alle anders gelaufen. Ach was solls, jetzt ist es eben passiert, mittlerweile kann ich sowieso keinen Ton mehr hören. Alles ist still, wie es sich für eine Kleinstadt, wie meine, bei Nacht gehört. 
   Noch 3 Blocks, dann kann ich die Abzweigung auf der rechten Straßenseite nehmen und bin da. Da, wo ich alle Sorgen abstreifen und  meine Probleme objektiv unter die Lupe nehmen kann, um eine sinnvolle Lösung zu finden. Da, wo ich mich wohl und geborgen fühle, der Ort der mittlerweile wie ein zweites Zuhause für mich geworden ist. Da, wo ich manchmal gerne den Rest meines Lebens verbringen würde und da, wo ich gerne sterben würde. Es ist eine Sandbank im Ozean, eine warme Höhle im Dschungel, in dem du dich verirrt hast, es ist ein Zufluchtsort. Mein Zufluchtsort.
    Mitten zwischen den fantasielos gestalteten Betonbauten und qualvoll schlecht geparkten Fahrzeugen, sprießt ein zugewuchertes Stück Natur, auf einer Fläche von gut zwei Metern Breite, neben dem Bürgersteig. Völlig fehl am Platze in dieser tristen Vorstadtlandschaft wirkend, ist dieser Abschnitt schon lange zum ungebändigten Wildwuchs verfallen. Als die Stadtführung vor 20 Jahren einen neuen Finanzplan veröffentlichte, war dafür im Budget einfach nichts mehr übrig. Früher befand sich dort mal ein kleiner Parkweg mit allem Drum und Dran, sogar ein kleiner Bach floss dort. Eigentlich ist es falsch, hier von Vergangenheit zu sprechen, schließlich gibt es das alles immer noch, es ist nur in Vergessenheit geraten. Wenn heute jemand dort vorbeigeht, ist es für denjenigen unmöglich zu sagen, ob sich das Gestrüpp fünfzig Zentimeter oder hundert Meter tief zieht. Als Kind habe ich irgendwann mal entdeckt, dass man sich tatsächlich nur durch eine kleine Unkrautwand kämpfen muss, um aufs Parkgelände zu gelangen - wie eine Pforte zu einer magischen Welt. Ich finde es sehr bedauerlich, dass ich mich nicht an mehr erinnern kann, diese Entdeckung würde ich in meinem Lebenslauf als eine der wichtigsten Erlebnisse meines Lebens anführen. 
   Nachdem man sich durch diese magische Pforte durchgekämpft und sich sämtliche Dornen und Kletten aus der Kleidung gezogen hat, sticht als Erstes eins ins Auge.

Fortsetzung folgt...
    

Leute, lasst euch eins gesagt sein: Zwischenspeichern nicht vergessen! Gott sei Dank sind mir nicht Teile der Geschichte verloren gegangen. Stattdessen gab es Probleme mit den neuen Buttons, die ihr oben seht. Naiv vor mich hinsummend, hab ich den ersten Button entworfen und das fertige Bild abgespeichert. Jetzt muss ich nur noch den Schriftzug von letzter auf nächster ändern und dann... Moment mal, wieso... Wieso geht das denn nicht? Nun, das liegt daran, dass ich den Button vorschnell als fertiges Bild abgespeichert habe. Wenn man so etwas mit einem Grafik-Programm gestaltet, dann benutzt man verschiedene Ebenen: Eine für die rechteckige Form, eine für den Farbverlauf, eine für den Schriftzug und so weiter und sofort. Bevor man das Bild nun beendet, führt man alle Eben zusammen und speichert es ab. So bald diese Ebenen zusammengeführt sind, kann man die einzelnen Bestandteile nicht mehr bearbeiten. Wenn ich dann versuche den Schriftzug wegzuradieren, um einen neuen reinzuschreiben, dann wird auch der Button im Hintergrund, auf dem sich der Schriftzug befindet, gelöscht. Kurz gesagt: Ich konnte den zweiten Button nicht kopieren, sondern musste ihn nach Augenmaß nachmachen. Und das ist mir alles andere als perfekt gelungen. Nicht so schlimm, dass ich es nicht benutzen würde, aber eben nicht deckungsgleich. Ich hoffe, ihr werdet damit leben können.

Ach und wenn ihr denkt: "Das sind aber tolle Knöpfe, du musst ja echt Talent haben", dann solltet ihr euer Kompliment schneller zurückziehen, als ein Affe Bananen schälen können, denn ich habe das buchstäblich von Tutorials gelernt, die 10-Jährige auf Youtube hochgeladen haben. Vieles ist wirklich total einfach und kann Wunder bewirken. Wenn ihr also gerade nichts zu tun habt, schaut doch mal in die Fotobearbeitung rein, zum Beispiel mit Gratis-Programmen wie Gimp. Soetwas lernt man fürs Leben. Und sei es auch nur, weil man gerade unbedingt die Pickel auf einem Foto verschwinden lassen muss.

Ich wünsche euch allen noch viel Spaß, eine erlebnisreiche Woche und eine knusprige Bratapfel-Pizza.

Schöne Schlussworte: "Persönlich bin ich immer bereit zu lernen, obwohl ich nicht immer belehrt werden möchte." - Winston Churchill

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