Montag, 18. November 2013

Wie man ein besserer Mensch wird

Montag. Schon wieder? Man, man, man wie die Zeit vergeht. Die sollte mal ein bisschen runterschalten. Kann nicht irgendwer der Zeit einen entspannenden Wellness-Urlaub spendieren, damit sie wieder ein bisschen langsamer ticken kann? 

Wahrscheinlich geht es euch da drueben in Deutschland noch schlimmer, jetzt wo die Tage wieder kurz werden - extrem kurz. Aber hey, macht euch nichts draus, hier geht das ganze Jahr ueber die Sonne  schon um 6 unter und bald bin ich ja auch wieder ein Leidensgenosse. Dann koennen wir uns alle zusammensetzen und uns darueber beklagen, wie schnell die Tage im Winter vorueber gehen. So verbringt man seine Zeit sinnvoll. 

Was sie soeben gesehen haben, genau das da oben, das war Ironie. Ich will mich naemlich ein bisschen selbst auf die Schippe nehmen, weil ich soviel jammere. Wem hilft das Jammern? Dem Monster unter eurem Bett. Das ernaehrt sich von Gejammer und je mehr wir uns beklagen, desto groesser wird es. Wollen wir das? Nein, das wollen wir nicht. Und darum beschliesse ich jetzt feierlich, ich werde weniger jammern und mehr zu schaetzen wissen, was ich habe. Zum Beispiel schon wieder eine funktionierende Maus. Und ueberhaupt einen Computer. Und Luft zum Atmen. Und jeder Zeit verfuegbares Trinkwasser. Ist das nicht geil? Wir leben in solchem Luxus, dass wir uns Gedanken machen koennen, warum uns langweilig ist und was wir dagegen tun koennen, weil wir keinen Gedanken an unser Ueberleben verschwenden muessen.
Wer das Meme nicht kennt, es heißt first world problems,
das sollte eigentlich schon genug aussagen.
Soweit hat sich der Wohlstand der Mensch inzwischen entwickelt. Zumindest fuer die meisten. Und es wird immer besser. Klar ist es utopisch anzunehmen, dass in x Jahren keiner mehr Hunger leiden muessen wird, aber es ist doch ein schoener Gedanke, zu wissen dass es vorangeht. Wenn es so weitergeht wird schon in ein paar Jahren Ghana vom Schwellenland zum Touristenparadies aufgesteigen sein und China wird die ganze Galaxie beherrschen. Sind das nicht schoene Aussichten?


Dann mal auf zu den RW's. Erneut sind die drei Woerter nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wurden als Kommentar abgegeben. Das koennt ihr uebrigens auch machen. Einfach drei Begriffe aussuchen, als Kommentar posten und ich werde mich naechsten Montag damit auseinandersetzen.

Die Woerter lauten: Zuhause, Technologiebabhaengigkeit und Sand. Wenn man im Sand zuhause ist, dann ist man auch nicht von Technologie abhaengig. Lediglich von der Fantasie und von der Faehigkeit des Magens aus Sand gefertigte Kuchen zu verdauen. Leider habe ich hier nicht gerade die beste Kombination. Ich bin technologieabhaengig, ich habe oft Sand in den Schuhen und ich bin hier nicht zuhause. Was waere eure Lieblingskombination? Koennt ihr auf Technik verzichten? Sehnt ihr euch nach einem schoenen Sandstrand oder kann der euch gestohlen bleiben? Und was ist ueberhaupt dieses sogenannte "Zuhause" fuer euch?

Zuhause. Zuhause ist da, wo man jederzeit nackt herumlaufen kann. Nein, halt - ich ziehe diese Formulierung zurueck. Ich wohne noch im Elternhaus und wuerde nur ungern staendig jeden nackt sehen. Im Grunde finde ich es aber trotzdem eine gute Metapher. Zuhause ist dort wo du dich einfach wohlfuehlen kannst, wo du tun und lassen kannst, was du willst. Zuhause kann aber auch etwas ganz anderes sein. Zuhause kann nicht nur die Wohnung sein, sondern auch die Stadt, das Land, der Kontinent, einfach etwas mit dem man sich verbunden fuehlt. Zuhause ist der Ort, von dem du selbst sagst: Da gehoere ich hin. Und da liegt der Hund begraben. Die Immigranten, denen auf der Strasse rassistische Parolen hinterhergerufen werden, die Kinder, die von ihren Eltern misshandelt werden und der Rollstuhlfahrer, dem niemand helfen will, in ein Geschaeft hineinzukommen - koennen die etwa sagen: "Das ist mein Zuhause."? Ich glaube kaum. Es obliegt nicht allein dem Einzelnen, sein Zuhause zu bestimmen. Wir alle muessen mithelfen, damit sich jeder "zuhause" fuehlen kann.

Technologieabhaengigkeit. Ihr seit gerade auf einer Website. Im Internet. Auf dem Computer (oder dem Smartphone). Und das Geraet wiederum wuerde ohne Strom nicht funktionieren. Was wuerdet ihr machen, wenn es keinen Strom gaebe? Ich weiss aus eigener Erfahrung: Schon wenn einen halben Tag der Strom weg ist, dreht die Haelfte der Menschen komplett durch und ruft: "Wann ist der Strom denn endlich wieder da? Ich brauche ihn fuer..." Vor 100 Jahren hat Ottonormalbuerger den Strom fast nur fuer die Lichtquelle gebraucht. Wenn ueberhaupt. Und heute? Waschmaschine, Elektroherd, Foen, Mikrowelle, Toaster. Wir koennten uns doch nicht einmal mehr normal ernaehren und kleiden, wenn diese Technologien ploetzlich ausfallen wuerden. Und soll ich euch was verraten: Trotzdem wuerden wir ueberleben. Der Mensch ist enorm anpassungsfaehig und auch ihr wuerdet sicherlich nicht krepieren, wenn es ab jetzt ganz ploetzlich einfach nichts mehr gaebe, dass durch die Technologie geschaffen wuerde. Wobei es natuerlich erstmal eine Definierung von Technologie zu finden gilt. Und das ist gar nicht so einfach. Ist alles vom Mensch Geschaffene schon Technologie? Selbst Hammer und Streichholz? Dann koennte es doch schwerer werden, als erwartet. Aber ich spreche jetzt nur von Dingen, die einen Schaltkreis haben, auch wenn das vielleicht nicht die offizielle Definierung von Technologie ist. 
Doch der Mensch ist faul. Er muss nicht ohne Technologie leben, also macht er es auch nicht. Im Gegenteil, er fiebert der Zukunft entgegen, in der er immer weniger selbst machen muss. Alles kann und wird frueher oder spaeter von Robotern erledigt werden. Aber was macht der Mensch dann?

Sand. Bei Sand muesste ich mich schon ganz schoen anstrengen, um auch da etwas zu finden, bei dem ich an eure Moral appellieren koennte. Ah ich hab was: Tretet nicht die Sandburgen kaputt. Egal, ob der Schoepfer ein kleines Kind oder ein erwachsener Mann war und egal wie scheusslich das Werk aussieht, der Erbauer ist stolz
Ich muss aber auch zugeben, genau so
viel Spaß, wie es dem Erbauer gemacht hat,
diese Sandburg zu errichten, genauso viel Spaß
würde es wohl auch machen, sie in Godzilla-Manier
zu zerstören.
darauf und freut sich, je laenger es stehen bleibt und je mehr Leute es betrachten koennen. Euch wuerde es doch genauso gehen. Oder haettet ihr gern, dass jemand das zerstoert, was ihr mit Muehe und Fleiss geschaffen habt? Wahrscheinlich sagen jetzt viele von euch: "Mir doch egal", aber tief in eurem Inneren wisst ihr, dass das gelogen ist. Es ist euch vielleicht nicht so unglaublich wichtig, aber dennoch wuerde es euch freuen, wenn ihr morgen, in einer Woche oder in einem Jahr zurueckkommt und seht, dass eure Sandburg immer noch da steht. Das ist zwar aufgrund anderer Natureinfluesse ziemlich unwahrscheinlich, aber wie so oft geht es eben ums Prinzip.



Und heute, liebe Kinder, haben wir gerlernt, dass man bei wirklich jedem Thema aus einer Muecke einen Elefanten machen kann und dass man stets etwas findet, dass uns Menschen aufzeigt, wie schlecht wir doch sind. Wie wichtig die einzelnen Punkte fuer euch sind, koennt ihr natuerlich nur selbst entscheiden. Aber denkt daran: Es kann nie schaden, zu versuchen, ein besserer Mensch zu sein. 

Schoene Schlussworte: "Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können." - Mark Twain

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